Beginnjahr 2012 | Abschlussjahr 2017 |
Institutionendurchführende Institutionen übergeordnete Institutionen finanzierende InstitutionenPersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode | Sprachcode | |
Schlagwörter Deutsch | LehrerInnenausbildung | |
Abstrakt | Wie sehr eine Ausbildung wesentliche Kompetenzen wirklich fördert und von welchen Bedingungen Fortschritte abhängen ist relativ wenig empirisch erforscht. Gehrmann (2007) schreibt aufgrund der Analyse von Forschungsergebnissen: „Es ist überhaupt nicht ausgemacht, dass es zu einem Kompetenzaufbau durch das Studium selbst kommt, da Alter, Semester und Kompetenzen keine signifikanten Korrelationen zeigen“ (Gehrmann; Kompetenzentwicklung im Lehramtsstudium, In: Lüders & Wissinger 2007,S.91, Forschung zur Lehrerbildung, Waxmann, Münster). Bislang ist die Lehrerausbildungsforschung stark von Studien geprägt, die mit Selbsteinschätzungsverfahren arbeiten (vgl. König & Seiert 2012, S.29).Diese Autoren publizierten die Ergebnisse dieser internationalen neuen Längsschnittstudie (LEK-Studie) zum Erwerb pädagogischen Professionswissens und verweisen auf die Bedeutung der berufsspezifischen Motivation für den Kompetenzerwerb. Dieses Ergebnis zeigte auch die Studie von Oser und Oelkers (2001), die für 12 Bereiche des LehrerInnenhandelns beobachtbare Standards entwickelten und feststellten, dass je höher die primäre Motivation für den LehrerInnenberuf ist, desto kompetenter war die Verarbeitungstiefe in den Standards ausgeprägt. Eingehende Analysen zur Dimensionalität professioneller Kompetenz, Wissensniveau und Überzeugungen der Studierenden wurden bei 849 zukünftigen Mathematiklehrkräften vorgenommen (Blömeke, Kaiser, Lehmann Hrsg, 2008) In dieser umfassenden mehrebenenanalytischen Studie wurde auch die Brücke zur Expertiseforschung (Berliner 2001,Baumer&Kuntner) geschlagen. Diese Studie besticht auch durch die Modellierung fachbezogenen Anwendungswissens, welches die Bewältigung von konkreten mathematischen Aufgaben im schulpraktischen Kontext erfordert und insofern auch performanzorientiert Kompetenzen zu erfasst. Das vorliegende Projekt hat demnach das Ziel Entwicklungsfortschritte bei grundlegenden sozialen Metakompetenzen (Teamorientierung, Sensitivität, Durchsetzungsstärke), Arbeitsverhalten im Unterricht (insbesondere der Umgang mit Schülerfehlern, Heterogenität) erlebter Selbstwirksamkeit und Reflexivität in Abhängigkeit von psychischer Konstitution, Geschlecht, Alter und biografischen Aspekten zu erforschen. Dabei sollen neben der Selbsteinschätzung der Studierenden auch ihr Können und Reflexionsvermögen im Umgang mit „Critical Incidents“ getestet werden. Dabei werden sie mit konkreten Fallvignetten, Konflikten, Dilemmata in der Praxis konfrontiert, die durch Reflexion der herausfordernden Situationsbeschreibung konkrete Entscheidungen über Strategien und Handlungen erfordern (Shapira-Lechinsky, 2011). Dadurch soll die Ebene der Selbstbeschreibung durch Performanzorientierung ergänzt werden, was nach vielen Studien den zukünftigen Weg in dieser Forschung auszeichnen sollte. Ob Videovignetten zur Bearbeitung eingesetzt werden (vgl. Blömeke, Kaiser & König 2009), soll noch Forschungsteam eingehend diskutiert werden. Wie reagieren Studierende, wenn ein Schüler immer wieder einen bestimmten Fehler im Rechnen begeht oder wie würden sie eine pädagogische Konfliktsituation lösen, die sich durch interkulturelle Heterogenität ergibt. Die Antwortalternativen werden dann derart codiert, so dass sie sich auf Entwicklungsstufen der Kompetenz (dem Entwicklungsmodell der Expertisestufen nach Dryfus & Dryfus, 1986) abbilden lassen. Folgende zentrale Fragen sollen erforscht werden: 1) Welche persönlichen und studienspezifischen Bedingungen fördern am meisten den Kompetenzzuwachs? 2) Welche Interaktionen bestehen zwischen sozial-emotionalen Kompetenzen und erreichter Expertisestufe“ der Bearbeitung von „Critical incidents“ ? 3) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Alter, Geschlecht, Vorbildung, Studiengang, Studiengruppe, Praxiserfolg und den Ergebnissen? | |
Methode | WS 2012/13 Pilotphase: Entwicklung und Adaptation der Erhebungsinstrumente,1. Testung, Studium relevanter Forschungsliteratur - Vorbereitung des Ansuchens an das BMUKK. SS 2013: Auswertung der ersten Testergebnisse, Querschnittsanalyse. WS 2013/14: Publikation der Querschnittsanalyse, Literaturarbeit . SS 2014: Beginn: 2.Testung-Praxis Auswertung der 2. Testung. WS 2014/15: Vernetzung der bisherigen Ergebnisse 1. und 2. Testung - internationaler Austausch. SS 2015: 3. Gesamttestung und Auswertung. WS 2015/16: Publikation der Längsschnittstudie. | |
Ergebnisse | Präsentation bei Klausur Veröffentlichung in einer pädagogischen Zeitschrift | |
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren | Die Stichprobe bezieht sich auf Studienanfänger der KPH. Die Befragungen sind anonym - alle Studierenden definieren sich jedoch für die weiteren Testungen durch einen persönlichen CodealsErkennungszeichen. Neben der noch nötigen Operationalisierung und Adaptation der relevanten Kompetenzbereiche zielt das geplante Projekt darauf ab, Entwicklungsfortschritte der Professionalität durch ein kombiniertes Querschnitt-/Längsschnittdesign zu erheben. Dabei kommen primär quantitativ-statistische Vergleiche (multivariate Trendanalysen, Clusteranalysen, Faktoren- und multiple Regressionsanalysen) zum Einsatz. Für die Beantwortung offener Fragen und die Auswertung des Reflexionsniveaus bei den„Critical incidents“ werden qualitative Methoden verwendet. Dabei werden aufgrund der quantitativen Testergebnisse typische und untypische Entwicklungsverläufe von Studierenden während des Studiums (z.B. typische und extreme Abweichungen) qualitativ analysiert. Eines der am häufigsten verwendeten Instrumente zur Erfassung berufsrelevanter Kompetenzen ist das Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP) von Hossiep und Paschen (2003). Der Profit aus der Schulpraxis – Feedback aus den Erfahrungen mit Mentoring und Coaching sollen insbesondere in der 2. Befragung ergänzend erfasst werden. Zur Prüfung der reflexiven Fähigkeiten sollen zwischen 5 bis 9 „Critical incidents“ den Studierenden zur Bearbeitung sowohl am Beginn des Studiums als auch am Ende vorgegeben werden. Diese Auswertung erfolgt nach qualitativen Kriterien. | |
Hauptkategorie(n) | Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden) | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
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