Beginnjahr 2017 | Abschlussjahr 2020 |
Institutionendurchführende InstitutionenPersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Schlagwörter Deutsch | selbstreflexive Entwicklung der Lehrerrolle von Lehramtsstudierenden, reflexives Lernen in der Schulpraxis, Mixed methods, Experimental- Kontrollgruppen-Design | |
Schlagwörter Englisch | self-reflexive development of the role for teaching of preservice teachers , mixed-methods, experimental- control-group-design, reflective learning in school practice | |
Abstrakt | Im Projekt geht es um eine theoretische Analyse und evidenzbasierte Prüfung der folgenden Problemstellung: In welcher Weise wird bei Lehramtsstudierenden (LA-Studierenden) eine forschende Haltung als Schlüsselindikator (key indicator, Zeichner 2015, p.377) für die Lehrerrolle aufgebaut und weiterentwickelt? Im Zentrum des Untersuchungsinteresses steht die Förderung der reflexiven Kompetenzen (Schön 1983; 1987; 1991; Brookfield 2010; Van Manen 2015) in der Ausbildung von LA-Studierenden der Studiengänge Primar-, Sekundar- und Berufspädagogik hinsichtlich der Lehrerrolle allgemein und hinsichtlich ihres unterrichtspraktischen Handelns (Zeichner 2012; Hascher & Hagenauer 2016). Dieser Aspekt wird kombiniert mit der Untersuchung der selbst-regulierten Strategien (Schiefele & Pekrun 1996; Pekrun et al. 2002; Zimmerman 2000) der LA-Studierenden. Um die Fragestellungen zu überprüfen und datenbasiert zu beantworten, kommt ein Mixed-Method-Design zur Anwendung. Es handelt sich um ein sequentielles exploratives Experimental– Kontrollgruppendesign mit Intervention (Tashakkori 2010). Dieses wird in dreizehn Seminargruppen (ca. N=221 LA-Studierende) der BWG LV Einführung in die pädagogische Forschung mit querschnittlich angelegten qualitativen und quantitativen Datenerhebungsmethoden (Fokusgruppen mit Ratingkonferenz; Vaughn 1996 und quantitativer Fragebogen zur Messung interessierender Dimensionen des Hauptkonstrukts Selbstregulation) sowie Methoden der Aktionsforschung (Altrichter & Posch 2007) und Methoden zur Rekonstruktion subjektiver Theorien (Gastager et al. 2011) umgesetzt. Die Experimentalgruppen erfahren die Intervention in Form von Aktionsforschungsmethoden zur Ermittlung der relevanten Metaphern, die Kontrollgruppen arbeiten ohne diese Intervention, aber zur gleichen Rahmenthematik. Das in den Präsenzphasen der Seminare in Form von Bild- und Wortmetaphern aktualisierte Datenmaterial wird hinsichtlich der Fragestellungen inhaltsanalytisch (Mayring 2013) ausgewertet. Zur Messung einer Veränderung werden vor und nach der Intervention die quantitativen Daten ermittelt. Die Ergebnisse werden hinsichtlich des Fortschrittes zur Entwicklung einer forschenden und reflexiven Grundhaltung der LA-Studierendengruppen vergleichend diskutiert.
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Methode | - | |
Ergebnisse | - | |
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren |
Um die Fragestellungen zu überprüfen und datenbasiert zu beantworten, kommt ein Mixed-Method-Design zur Anwendung. Es handelt sich um ein sequentielles exploratives Experimental – Kontrollgruppendesign mit Intervention (Tashakkori 2010; siehe Abbildung 2)
Abbildung 2: Sequential Mixed Method Design (Tashakkori, 2010, 688).
Dieses wird in Seminaren der BWG LV Einführung in die pädagogische Forschung mit querschnittlich angelegten qualitativen und quantitativen Datenerhebungsmethoden sowie Methoden der Aktionsforschung umgesetzt.
Ablauf:
Der Ablauf ist in Abbildung 3 visualisiert.
Abbildung 3: Verlauf der Vor- und Hauptstudie
Vorstudie – SoSe 2018: Entwicklung der Intervention
Im SoSe 2018 werden in ca. vier Seminargruppen der LV Einführung in die pädagogische Forschung Metaphern von LA-Studierenden erfasst zum Erleben in besonders anfordernden Unterrichtssituationen in Schulpraktika, in denen die LA -Studierenden im Rahmen ihrer schulpraktischen Ausbildung selbst zeitnah unterrichtet haben.
Es werden Aktionsforschungsmethoden, beispielsweise Portfolios, Zeichnungen und Partnergespräche mit Dokumentation für die Intervention eingesetzt. Die Interventionselemente werden am Ende des Semesters mit den Studierenden in Form von Ratingkonferenzen evaluiert. Eine Ratingkonferenz stellt eine Evaluationsmethode dar, bei der Studierende Kurzfragebögen ausfüllen, deren Ergebnisse in Folge visualisiert und in Fokusgruppen diskutiert werden. An der Universität Bern (Hascher & Hagenauer) wird das Verfahren der Ratingkonferenz bereits erfolgreich zur Evaluation von Studien im Kontext der Lehrer/innenausbildung eingesetzt (z.B. Projekt KIP und Projekt COPRA; Projektbeschreibung nline verfügbar unter www.edu.unibe.ch) und in Folge in Form einer Fokusgruppe, die von den Studierenden bewertet wird, verwendet. Zusätzlich zur qualitativen Methode „Ratingkonferenz“ wird ein Fragebogen entwickelt, der darauf abzielt, wesentliche Qualitätsmerkmale der Intervention aus Sicht der Studierenden zu erfassen. Auf Basis der qualitativen und quantitativen Rückmeldungen wird der Interventionsinhalt optimiert. Die überarbeitete und optimierte Intervention wird in der Hauptstudie im Hinblick auf ihre Effektivität getestet.
Hauptstudie – SoSe 2019: Durchführung EX-KO-Design mit Intervention
Experimental-SE-Gruppen (sechs) verwenden jene Aktionsforschungsmethoden (Intervention), die sich in der Vorstudie als effizient hinsichtlich der Entwicklung einer reflexiven Haltung erwiesen haben.
Kontroll-SE-Gruppen (drei) verwenden die Aktionsforschungsmethoden systematisch nicht. Durch die Verwendung des Experimental-Kontrollgruppendesigns lässt sich die Effektivität der Intervention überprüfen.
Methodisch wird eine Prä-Post-Messung eingesetzt, um Veränderungen abbilden zu können. Sowohl die Experimental- als auch die Kontrollgruppe beantworten vor und nach dem Seminar (am ersten und letzten Seminarpräsenztermin) einen quantitativen Fragebogen zur Selbstregulation. Des Weiteren werden die Studierenden dazu aufgefordert, Metaphern über ihre Erfahrungen beim Unterrichten darzulegen. Kontrollvariablen, wie z.B. Motivation für das Lehramtsstudium, Geschlecht, Alter usw., werden ebenso erfasst. Dies ermöglicht die statistische Bereinigung von möglichen Gruppenunterschieden.
Bei einer erfolgreichen Implementation der Intervention sollten sowohl die Selbstregulation der Studierenden wie auch deren metaphorisches Bild der „reflexiven Lehrperson“ stärker ausgeprägt sein (primäre Hypothese). Mit Subanalysen kann getestet werden, ob differenzielle Effekte auftreten, d.h. ob bestimmte Studierendengruppen von der Intervention besonders stark oder gering profitieren.
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Hauptkategorie(n) | Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden) Schulen und andere Bildungseinrichtungen | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
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