Beginnjahr 2003 Abschlussjahr 2004

Institutionen

durchführende Institutionen finanzierende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktDas Europäische Sprachenportfolio (ESP) für die Mittelstufe lag im Dezember 2002 in einer Erstversion vor und wurde von März 2003 bis März 2004 im Rahmen eines Pilotprojekts erprobt. Zu diesem Zweck erhielten 750 Schülerinnen und Schüler und 43 Lehrerinnen und Lehrer an 26 österreichischen Hauptschulen und Allgemein bildenden höheren Schulen-Unterstufen ESPs, um diese ein Jahr lang im Fremdsprachenunterricht einzusetzen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer unterrichteten überwiegend Englisch, einige Französisch, Italienisch und Kroatisch. Unter den Pilotschulen waren drei Schulen für die kroatische bzw. slowenische Minderheit im Burgenland und in Kärnten. Während der Pilotierung wurden die Lehrerinnen und Lehrer in fünf Regionalgruppen betreut. Diese wurden jeweils von einem Mitglied des ESP-Entwicklungsteams geleitet. Die Ziele der Evaluation betrafen sowohl das Produkt wie auch den Einsatz des ESPs und waren im einzelnen folgende: - Feststellung der Akzeptanz des ESPs unter den Beteiligten - Erhebung der Handhabbarkeit aller Teile des ESP sowie die Effizienz als pädagogisches Instrument (Lernbegleiter/innen, Selbsteinschätzung, Förderung des autonomen Lernens) - Eignung für unterschiedliche Zielgruppen - Vereinbarkeit der Verwendung des ESPs mit den schulischen Gegebenheiten, Einfluss auf den Sprachenunterricht - Erhebung der Effizienz zur Dokumentation der eigenen Sprachlernerfahrungen und des eigenen Sprachenkönnens (Informationsfunktion) - Aussagen darüber, ob die Verwendung des ESPs die Entwicklung der Bewusstheit sprachlicher und kultureller Vielfalt in Europa fördert - Voraussetzungen für die allgemeine Einführung des ESPs in Österreichs Schulen der Mittelstufe.
MethodeEs gab zwei Fragebogenerhebungen bei Schülerinnen und Schülern sowie bei Lehrerinnen und Lehrern jeweils zu Beginn (Juni 2003) und gegen Ende (März 2004) des Projekts. Außerdem wurde im November/Dezember 2004 eine Interviewstudie mit 13 nach spezifischen Kriterien ausgewählten Pilotlehrerinnen und Pilotlehrern durchgeführt. Daneben wurden im Rahmen von zwei Regionalgruppentreffen auch Fragen mit evaluativen Absichten gestellt und in die Gesamtevaluation miteinbezogen.
ErgebnisseDas ESP findet inhaltlich breite Akzeptanz bei allen Beteiligten. Handhabbarkeit: Der Umgang mit den Deskriptoren zur Selbsteinschätzung des eigenen Sprachenkönnens ist der sensibelste Teil. Bester Zeitpunkt für die Einführung ist die erste Klasse. Bei regulären Einsatz des ESP im FU Betonung auf Lernbegleitinstrument, Unterstützung, wenn es über einen längeren Zeitraum geführt wird. Arbeit mit bestimmten Teilen des ESP in fächerübergreifendem Unterricht wird vorgeschlagen. Für langsam Lernende ist eine Verfeinerung der Deskriptoren notwendig (bereits in Anschlussprojekt zum ESP geschehen). In Klassen mit Kindern unterschiedlicher Erstsprachen wurde die Arbeit mit dem ESP als Mehrwert erkannt. ESP ist als Instrument zur Dokumentation von Sprachlernerfahrungen und des eigenen Sprachenkönnens sehr effizient. ESP ist gut in den FU integrierbar und dient als Planungshilfe mit Fokussierung auf konkrete Lernziele. Die Möglichkeit, schulische Leistungen selbst einzuschätzen, ist in unserem Schulsystem nicht sehr ausgeprägt und daher für Schüler/innen Neuland. Lehrer/innen begrüßen diesen Ansatz. Es ist ein langer Prozess, um dorthin zu kommen. Beschäftigung mit anderen Sprachen und Kulturen wird sehr hoch geschätzt. Für eine weitreichendere Einführung des ESPs in Österreichs Schulen sind umfassende Information und Einführungsseminare notwendig. Es ist zu erwarten, dass das ESP als outcome-orientiertes Instrument in Zusammenhang mit den Bildungsstandards besondere Bedeutung als Möglichkeit der Lernprozessbegleitung erlangt.
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