Beginnjahr 2001 Abschlussjahr 2004

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Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktDer Akademielehrgang "Erlebnispädagogik" erfasst folgende Bildungsziele: Absolventen/innen des Akademielehrganges "Erlebnispädagogik" sollen befähigt sein - zur Gestaltung und/ oder Ergänzung ihres Unterrichts mit Hilfe erlebnispädagogischer Interaktionsformen, - zur Organisation, Planung und Durchführung gelenkter Freizeitaktivitäten in der Schule und in außerschulischen Bereichen, - zur Organisation, Planung und Durchführung von (ein- und mehrtägigen) Schulveranstaltungen, projektorientierten Unterrichtsformen und - zur Gestaltung des Freizeitbereichs in ganztägigen Schulformen und Tagesheimen. Weitere Bildungsziele sind: - die theoriegeleitete Erarbeitung von praktischen Umsetzungsmöglichkeiten einer Erlebnispädagogik in der Schule - die Förderung und Entwicklung von sozialen Schlüsselqualifikationen bei Schülern/innen - die Förderung und Entwicklung der Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktlösungskompetenz - das Erleben von Theorie und Praxis als Einheit in einem prozessorientierten Lernvorgang - die Erhöhung der eigenen Reflexionsfähigkeit auf Basis theoretischer Kenntnisse und praktischer Erfahrungen - das Herstellen eines systemischen Zusammenhangs einer Erlebnispädagogik innerhalb der Erziehungswissenschaft - die Fähigkeit zur Evaluation eigener erlebnispädagogischer Unterrichtsformen. Im Akademielehrgang wurde hauptsächlich mit einem erlebnispädagogischen Methodenansatz gearbeitet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten über das Eigen- und Gruppenerleben und die damit gemachten Erfahrungen zu Erkenntnissen gelangen, die ihnen alternative (andere als die bis dahin praktizierten) Handlungsstrategien in ihrem eigenen Unterricht eröffnen. Ob dieser hohe Anspruch erfüllt werden konnte, war zu evaluieren.Zwischen „reifen lassen“ und „strategischer Ergebnissicherung“ liegen die Möglichkeiten, die Wirkungen der Erlebnispädagogik und des Outdoor-Trainings zu verorten. Dabei gibt es gewollte Wirkungen und wirkungsvolle Zufälle. Wie funktioniert nachhaltiges Lernen zwischen Emotion und Reflexion? Nachhaltigkeit bedeutet, dass Lernziele nicht an einem Wochenende oder in einer Woche erreicht werden, sondern dass im Nachhinein noch viel geschieht. Wie also können aus Erlebnissen Ergebnisse werden? Es geht weder in der Erlebnispädagogik noch im Outdoor-Training um Kick und Thrill, um Abenteuer und Erlebnisse. Es geht um wirkungsvolles und nachhaltiges Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Dazu wurde im handlungsorientierten Lernen eine erstaunliche Vielfalt von Methoden der Reflexion entwickelt, und viele Praktiker und Theoretiker verschwendeten ihren Schweiß, um die Frage nach dem Transfer zu lösen. Einige Bereiche des handlungsorientierten Lernens wurden nachhaltig evaluiert, Befragungen lange danach – „Follow ups“ – sollten die Wirksamkeit des Lernens in und durch die Natur und das Erlebnis beweisen. Seminare und Trainings, Fortbildungen und Kongresse, Projekte und erlebnispädagogische Maßnahmen klingen aus und nach. Neben der Sicherung des Transfers brauchen Erlebnisse Zeit, um zu Ergebnissen zu werden. Erlebnisse müssen prägen und reifen, im Gedächtnis gespeichert und abberufen werden können, brauchen also Zeit und Geduld und pädagogische Unterstützung. Sind Ergebnisse messbar, mit empirischen Mitteln zu erfassen oder sind sie nur da, aber kaum feststellbar? Oder: Was interessiert uns die Zukunft, wo wir doch so gerne und pragmatisch in der Gegenwart sind? Oder führt uns der Begriff „Nutzen“ in die falsche Richtung? Ist Nachklang nicht zu wenig konkret? Aber: Hat nicht die Erlebnispädagogik wichtige Akzente gesetzt im Bereich der stillen, besinnlichen, kreativen und metaphorischen Angebote? Hat sie nicht einen Kontrapunkt
Methode(a) Wirkung des Akademielehrganges auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Privatperspektive: In einem ersten Schritt werden schriftliche Reflexionen (das Eigenerlebnis im Zusammenhang mit der eigenen Lehrtätigkeit) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die auf Tagebuchaufzeichnungen basieren, qualitativ ausgewertet. Das dadurch entstandene Kategorienschema wird erweitert durch interessierende Faktoren (Variablen) der Untersuchungsleiter/innen. Gezielte mündliche Interviews zu Detailaspekten sollen die Informationen ergänzen. (b) In einem weiteren Schritt werden nachfolgende Reflexionen (die Erfahrungen durch das Eigenerlebnis vor dem Hintergrund einer theoretischen Fundierung der Erlebnispädagogik) ebenfalls qualitativ ausgewertet und mit der ersten Staffel verglichen. (c) Wirkung des Akademielehrganges auf die praktische Unterrichtsarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Der dritte Schritt ist die Erfassung und Bewertung der Änderung der Qualität des Unterrichts der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dazu wird es nötig sein, auf Berichte (mündlich, schriftlich), Unterrichtsprotokolle, Tagebuchaufzeichnungen, Artefakte, die diesen Unterricht charakterisieren, zurückzugreifen.
ErgebnisseDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterrichten nach dem Akademielehrgang "Erlebnispädagogik" pädagogisierter, legen auf formale Bildungsdimensionen größeren Wert und strukturieren ihren Unterricht gezielter im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung von Sozialkompetenzen bei ihren Schülerinnen und Schülern.
Erhebungstechniken und Auswahlverfahrengeschaffen zur viel und oft und zu schnell geforderten Effektivität und Effizienz, zu atemloser Evaluation und Total Quality Management? Die zentrale Fragestellung lautet: Führt die Teilnahme am Akademielehrgang "Erlebnispädagogik" bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu einem Unterrichtsverhalten, das pädagogisierter ist im Sinne einer intentionalisierten Entwicklung und Förderung der formalen Bildungsdimensionen bei den ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schülern? Die Antwort auf die zentrale Fragestellung wird mit einem interaktionistischen Forschungsansatz, der in erster Linie qualitative Methoden und Elemente der Handlungsforschung enthält, angegangen.
Hauptkategorie(n)Schulen und andere Bildungseinrichtungen
Bildungsinhalt (Themenfeld)
Verhalten und Persönlichkeit
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