Beginnjahr 2005 Abschlussjahr 2006

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AbstraktDas enttäuschende Abschneiden der österreichischen Schülerinnen und Schüler bei der internationalen Vergleichsstudie PISA (Programme for International Student Assessment) hat in Österreich zu einer breiten öffentlichen Diskussion über mögliche Ursachen und über Verbesserungsmöglichkeiten im österreichischen Bildungswesen geführt und sollte für jede/n Pädagogen/in – abgesehen von der Schuldfrage – eine Fülle von konstruktiven Fragen aufwerfen: Welche Möglichkeiten gibt es, um verstehendes und nachhaltiges Lernen besser zu fördern? Wie lässt sich das kindliche Interesse für den naturwissenschaftlichen Bereich erwecken? Wie lassen sich die soziokulturellen und geschlechtsspezifischen Unterschiede ausgleichen? Wie kann bereits die vorschulische Bildung einen wesentlichen Grundstein zum verstehenden und lebenslangen Lernen leisten? Diese Fragen sind nicht neu, stellen sich uns angesichts der Resultate von PISA 2003 nun aber mit besonderer Dringlichkeit. Die Tatsache, dass einige OECD-Staaten sowohl gute Gesamtleistungen als auch eine ausgewogene Verteilung von Bildungschancen und Bildungserträgen erreichen, zeigt, dass diese Herausforderungen durchaus bewältigt werden können.Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen, dass „Schüler/innen und Schulen, die in einem Umfeld positiver Leistungserwartung arbeiten, deren Schulklima als positiv empfunden wird und von Lernfreude und Anstrengungsbereitschaft gekennzeichnet ist und in denen Beziehungen zwischen Lehrern/innen und Schülern/innen stimmen, tendenziell mehr erreichen“. (Ludwig 2003, S. 19) Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit bedeutender Fachleute besonders auf Reformansätze, die Alternativen zum traditionellen Lernen in Regelschulen anbieten und welche von sich behaupten, die oben angeführten Forderungen zu erfüllen. (Schleicher 2003, S. 18 ff) „Durch die Montessori-Pädagogik greifen die Kinder von sich aus zum Unterrichtsmaterial und erleben das Lernen neu“, meint die Vorsitzende der Österreichischen Dachverbands der Berufsgruppen der Kindergarten- und Hortpädagogen/innen, Lydia Kadoun, in einem Interview für „Die Presse“ vom 7. März 2005. Das selbe gilt auch für den schulischen Bereich, ist Dr. Max Friedrich, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Wiener AKH überzeugt: Montessori habe einen kind- und altersgerechten Unterricht mitbegründet, der von der Praxis zur Theorie führt – „so, wie es die Skandinavier seit Jahrzehnten machen“. („Die Presse“ 2005, S. 6) Christiane Spiel, Dekanin für Psychologie an der Universität Wien sieht unbestrittene Vorteile eines Montessori-orientierten Unterrichts besonders im Bereich Mathematik.-„Der gängige Unterricht hat noch nicht erreicht, dass die Kinder wirklich gerne Mathematik lernen.“ („Die Presse“ 2005, S. 6) Die geplante Arbeit beschäftigt sich nun mit der Frage, ob der - einerseits vielgelobte, andererseits aber auch häufig kritisierte - Ansatz der Montessori-Pädagogik die Forderung nach hohen Bildungserträgen bei ausgewogenen Bildungschancen tatsächlich erfüllen kann. Diese Fragestellung soll mit dem Augenmerk auf die Mathematikleistungen von Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse Volksschule beantwortet werden. Mit Hilfe des „Mathematik-Schulleistungstest für SchülerInnen vierter Klassen der Grundschule“ (Hanisch 2004) soll folgende Hypothese einer eindeutigen Beantwortung zugeführt werden: „Es besteht kein Unterschied in den Mathematikleistungen von Schülerinnen und Schülern vierter Klassen in Montessorieinrichtungen und Regelvolksschulklassen.“
MethodePraktische Abhandlung: Die empirische Untersuchung mit dem von ao. Univ.Prof. Dr. Günter Hanisch 2004 entwickelten „Mathematik-Schulleistungstest für Schüler/innen vierter Klassen der Grundschule“ wird in Regelschulklassen und in Montessoriklassen in Wien und Niederösterreich durchgeführt. Der in Ableitung des „Allgemeinen Schulleistungstests“ nach Seyfried konzipierte Test besticht durch seine kurze Bearbeitungsdauer von nur 20 Minuten und überprüft in seinem Umfang das Repertoire der Mathematikleistungen der gesamten Grundschulzeit. Interpretation: Sollte sich zeigen, dass hinsichtlich der Mathematikleistungen der genannten Testgruppen signifikante Unterschiede bestehen, soll reflektiert werden, was dies für die Schul- und Unterrichtspraxis bedeutet, bzw. wie eventuelle Schlussfolgerungen zu Gunsten der einen oder der anderen Methode im Schulalltag umgesetzt werden können.
ErgebnisseUntersuchung durchgeführt, Auswertung der Ergebnisse noch ausständig.
Erhebungstechniken und AuswahlverfahrenTheoretische Abhandlung: Ausgehend von den notwendigen Begriffsklärungen von „Montessorieinrichtungen“ bzw. „Regelschule / Regelvolksschule“ werden bestehende Unterschiede im Erziehungs- und Unterrichtsgeschehen aufgezeigt. Es folgt eine umfassende Darstellung bereits vorhandener Lösungsversuche aus der bestehenden Fachliteratur sowie eine Diskussion über die allgemeine Zulässigkeit von Schulsystemvergleichen.
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