Beginnjahr 2012 Abschlussjahr 2014

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Sprachcode
Schlagwörter DeutschKompetenzentwicklung Sprachlehrende in Ausbildung, EPOSA
Schlagwörter Englischcompetences of student teachers of languages, EPOSTL
Abstrakt

Dieser Beitrag zur Weiterentwicklung der Hochschuldidaktik im Bereich der Ausbildung von Sprachlehrenden für die Sekundarstufe I untersucht zwei Elemente der Hochschuldidaktik, das EPOSA (Newby 2007) und den Englischassistenten, unter Bezugnahme auf folgende Grundannahmen mit dem Ziel, empirisch begründete Vorschläge für den Einsatz derselben formulieren zu können.

1. Kompetenzentwicklung beschreibt Handlungsweisen, die verschiedenen Kategorien zugeordnet werden können: Die Integration von EPOSA und Englischassistent ist getragen von dem Wunsch, Studierenden im Bereich der „Professional Responsibility“ im Sinne der InTASC (2011) ein Werkzeug zu geben, das ihnen hilft, Überblick über wesentliche Kompetenzbereiche ihrer Profession zu bewahren. Es unterstützt so einerseits, fachbezogene Merkmale der Profession zu erkennen und auszubauen („reveal“), andererseits personenbezogene Verhaltensweisen durch reflektorische Prozesse in Gang zu bringen und zu erhalten („reflect“) und zur Beschreitung von neuen Wegen anzuregen („risk“).

2. Kompetenzentwicklung ist getragen von lebensbegleitendem und theoriegeleitetem Bewusstwerden und Reflexion in Verbindung mit schulpraktischen Erfahrungen: Der Einsatz des Portfolios an der Schnittstelle zwischen Fachausbildung und schulpraktischen Studien versteht sich als Baustein, möglicherweise als Fundament für diese Entwicklung. Der Englischassistent unterstützt in ausgewählten Bereichen (vgl. Terhart 2004, S.23).

3. Kompetenzentwicklung ist ein gemeinschaftlicher Prozess: Der Austausch, das Erkennen von Synergien und Durchführen von Kollaborationen sind im Entwicklungsprozess unabdingbar (vgl. Winter 2007, 2011).

4. Kompetenzentwicklung umfasst den Schutz der eigenen Person: Zeitgemäße Lehrendenausbildung soll der Notwendigkeit, sich durch Einschränkung der Aufgabenbereiche als Lehrperson abzugrenzen um Burnout vorzubeugen Rechnung tragen. Offenheit gegenüber Anregungen anderer Personen ist grundlegend (vgl. Oser 2006, S.63).

Die Arbeit verfolgt die Frage, wie zwei Werkzeuge der Hochschuldidaktik, das Europäische Portfolio für Sprachstudierende in Ausbildung (Newby 2007) und der Englischassistent WEB, für die Professionalisierung von zukünftigen Lehrenden an Neuen Mittelschulen unter besonderer Berücksichtigung des geänderten Verständnisses von Lehrenden als Lernbegleitern (Mader und Stöckl 1999) unterstützend eingesetzt werden können.

Nach einer Darstellung des theoretischen Rahmens und Positionierung des Themas im Kontext, verfolgt die empirische Arbeit die Beantwortung von 20 Forschungsfragen und Untersuchung von vier Hypothesen, welche mithilfe quantitativer und qualitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren realisiert und an dem Anforderungsprofil für NMS-Lehrer/-innen, sowie den Konstrukten „Selbstwirksamkeitserwartung“ (Schwarzer 2008), „Motivation“ (Deci und Ryan 1971), „Autonomes Lernen“ (Deci 2002), „Lernklima“ (deCharms 1973) und „Reflexionskompetenz“ (Rodgers 2002, Roters 2011, Luttenberg und Bergen 2008) orientiert ist.

Die Analysen der durch Befragungen, Gruppendiskussionen und Experteninterviews gewonnenen Daten machen Ansatzpunkte und Problemfelder der Verwendung des EPOSA und Englischassistenten WEB sichtbar.

Die Ergebnisse zeigen hohe Akzeptanz des EPOSA als Reflexionstool und als Begleiter im kontinuierlichen Professionalisierungsprozess bei den befragten Personen. Große Defizite wurden in den Kompetenzbereichen des „Autonomen Lernens“, „Beurteilung“ und „Kulturbewusstsein“ sichtbar gemacht.

Dem Englischassistenten wird Potential vorwiegend im Bereich des Diagnosetools und als Hilfsmittel in der „professionellen Lerngemeinschaft“ (Darling-Hammond 2001) zugeschrieben. Überarbeitungsbedarf wird in Bezug auf kompetenzorientierte und dem kommunikativen Ansatz folgende Aufgabenstellungen offensichtlich.

Zusammenfassende Empfehlungen für die weitere Verwendung und Entwicklung der beiden Werkzeuge, sowie ein Ausblick auf geplante zukünftige Forschungstätigkeit beschließen die Arbeit.

Methode

Entsprechend den 4 Hypothesen und 20 Forschungsfragen kamen unterschiedliche quantitative und qualitative Verfahren zum Einsatz. Bei der Stichprobe handelt es sich um Sprachstudierende Englisch (Querschnitt), N=93

Fragebogenerhebungen mit quantitativer Auswertung (T-Test für abhängige Stichproben)

schriftliche Befragungen mit inhaltsanalytischer Auswertung (deduktive und induktive Kategorienbildung)

Gruppendiskussion mit Inhaltsanalyse und Clusteranalyse; Typologiebildung

Experteninterviews mit Einzelfalldarstellungen

Ergebnisse

Das Projekt wurde mit Einreichung der Dissertation Mitte September abgeschlossen.

Als Ergebnis der Arbeit wurden für drei Phasen der Ausbildung von Sprachlehrenden an PHs, welche mit Grundphase, Erweiterungsphase und Übergangsphase bezeichnet wurden, mögliche Ansatzpunkte und notwendige Vorüberlegungen und Arbeitsschritte definiert.

Ziel in der Grundphase ist eine Erhöhung der Selbsteinschätzung der Kompetenz im Bereich des „Independent Learning“ und das Erreichen mittlerer bis hoher Einschätzung der Kompetenz in einigen wenigen selbst gewählten durch einzelne Deskriptoren repräsentierten Bereichen unter Einbezug der Gestaltung von „Beweisstücken“ als Hinführung zu forschendem Handeln. Den organisatorischen Rahmen für die Arbeit bildet die Lehrveranstaltung „Methodology“, die im ersten Studienjahr in enger Verbindung mit der wöchentlich an der angeschlossenen Praxismittelschule stattfindenden Schulpraxis abgehalten wird. Eine Auseinandersetzung mit dem Englischassistenten findet in der Anfangsphase des Studiums vorwiegend zum Zwecke der Analyse von Unterrichtsmaterialien und der Beschäftigung mit Zielsetzungen des kommunikativen Englischunterrichts statt.

Für in der Erweiterungsphase befindliche Sprachstudierende wird die Organisation eines Forschenden Lernarrangements nach dem CrEEd-Konzept nach Reitinger (2013), welches selbstbestimmtes Lernen ermöglicht und damit Studierenden Möglichkeit geben soll, im Bereich des „Independent Learning“ Erfahrungen zu sammeln, angeboten. Darüber hinaus finde eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Diagnosetools des Englischassistenten in Verbindung mit einem inhaltlichen Schwerpunkt „Assessment“ in einer der fachdidaktischen Lehrveranstaltungen statt.

Publikationen (+ link zum OBV)
  • InTASC (2011). Model Core Teaching Standards: A Resource for State Dialogue. Washington: Council of Chief State School Officers.
  • Newby, D., et al. (2007). European Portfolio for Student Teachers of Languages. A reflection tool for language teacher education. Graz: Council of Europe Publishing.
  • Oser, F. (2006). Standards für Berufsschullehrerhandeln – Zur Entwicklung eines videobasierten Diagnoseintrumentes. Online: http://www.wipaed.uni-mainz.de/ls/Dateien/Vortrag_Oser.pdf (2013-07-30).
  • Terhart (2007). Erfassung und Beurteilung der beruflichen Kompetenz von Lehrkräften. In: Lüders, M., Wissinger J. (Hrsg.). (2007). Forschung zur Lehrerbildung. Kompetenzentwicklung und Programmevaluation. Münster: Waxmann. S. 37-62.
  • Winter, F. (2007). Portfolioarbeit im Unterricht. Orientierungspunkte und Indikatoren. In: Pädagogik Jg. 59, H. 7-8, S. 34-39.
  • Winter, F. (2010). Perspektiven der Portfolioarbeit für die Gestaltung des schulischen Lernens. In: Biermann, C., Volkwein, K. (Hrsg.). (2010). Portfolio-Perspektiven: Schule und Unterricht. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. 10-29.
Hauptkategorie(n)Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Bildungswesen (Themenfeld)
Bildungsinhalt (Themenfeld)
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