Beginnjahr 2011 Abschlussjahr 2014

Institutionen

durchführende Institutionen übergeordnete Institutionen finanzierende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Sprachcode
Schlagwörter DeutschEltern, Grundschule, Bildungserwartungen
Abstrakt

Der Bildungsbereich in Österreich sieht sich nach Weiss (2001, S.69) einem wachsenden Modernisierungsdruck mit dem Ziel einer effizienzorientierten Umgestaltung in Bezug auf eine nachhaltige Verbesserung der Qualitätsstandards und der Produktionseffizienz ausgesetzt. Marktorientierte Reformen wie Angebotsvielfalt und –flexibilität sowie Erweiterung der Schulwahlmöglichkeiten und Ausweitung des Einflusses der Eltern im Schulwesen sollen die Voraussetzungen für die Entstehung eines „Quasi-Marktes“ mit den erforderlichen Bildungsleistungen sicherstellen.

In so einem freien Schulmarkt sollen Eltern als Nachfrager/innen verstärkt Informationen über verschiedene Schulen suchen und diese in einem rationalen Entscheidungsprozesss, insbesondere nach Qualitätsgesichtspunkten, bewerten (vgl. u.a. Chubb/Moe 1990; Buckley/Schneider 2003, S.122). Weiss (2001, S.80) fügt dem noch die allokative Effizienz hinzu: D.h., dass der Wettbewerbsdruck die Anbieter/innen zwinge, stärker auf die Wünsche und Bedürfnisse der Eltern und Schüler/innen einzugehen.

Demnach ist die Frage naheliegend, was denn eigentlich die Erwartungen an die Grundschule in der Stadt Graz seitens der Eltern für ihre Kinder sind?

In der empirischen Untersuchung elterlicher Begründungen der Wahl der Volksschule im Schulsprengel Graz-Stadt (Knauder/Ogris 2010, S.36) geht deutlich hervor, dass sich Eltern bezüglich der Schulwahlkriterien grundlegend unterscheiden. Eltern, die ihr Kind im linken Murufer in die Schule schicken, legen Wert auf vielfältige Informationen, ein modernes Schulprofil und einen guten Ruf von der Schule. Eltern, die ihre Kinder im rechten Murufer in die Schule schicken, messen interessanterweise dem Schulweg eine besondere Bedeutung zu. Da sich Graz in zwei Schulbezirke (linkes und rechtes Murufer) teilt, die unter einer jeweils eigenen Leitung stehen, von der Raumordnung nicht vergleichbar sind, sich in den demographischen Verhältnissen unterscheiden und unterschiedliche wirtschaftliche Bedingungen aufweisen (vlg. Häusler 2008, S.181ff), ist anzunehmen, dass sich die Grazer Eltern auch bezüglich der Bildungserwartungen für ihre Kinder unterscheiden, und diese im Wesentlichen von den unterschiedlichen Herkunftsmilieus, aber auch von Geschlecht, Alter, Bildung und Beruf abhängen.

Die Bildungserwartungen zwischen Einzelschulen innerhalb der Grundschule ist in Österreich ein kaum bzw. nicht bearbeitetes Forschungsfeld. Ausgeweitet auf den deutschsprachigen Raum konzentriert sich die empirische Forschung zu Bildungserwartungen eher auf Bildungsungleichheiten (vgl. z.B. Bacher 2005) oder auf die Wahl zwischen den verschiedenen Bildungsgängen und weniger auf die Erwartungen innerhalb eines Bildungsganges. Um aber in Zukunft die Anforderungen von Quasi-Märkten erfüllen zu können, ist u.a. nach Salcher (2008, S.25) das Erfüllen der Bedürfnisse der Kunden, also der Eltern mit ihren Kindern, sowie eine Steigerung der Servicequalität zu konkurrenzfähigen Preisen notwendig.

MethodeGeplanter Ablauf: Phase I (SS 2011): - Konzeption des Fragebogens unter Einbeziehung aller Beteiligten - Bilden der theoretischen und empirischen Bezüge zum Forschungsgegenstand (Knauder/Ogris). Phase II (WS 2011/12): - Durchführung des Prätests (Knauder/Ogris), - Überarbeitung des Fragebogens (Knauder/Ogris). Phase III (SS 2012): - Auswahl der Stichprobe; getestet werden Eltern, deren Kind das letzte Kindergartenjahr besucht. (Knauder/Ogris, Büro Stadträtin Grabner, Just) - Übersetzung des Fragebogens (Türkisch, Kroatisch, Serbisch ??? Büro Stadträtin Grabner, Just) - Testdurchführung (Büro Stadträtin Grabner,. Just) Phase IV(WS 2012/13 und SS 2013): - Auswertung der Ergebnisse (Knauder/Ogris) - Präsentation und Diskussion der Ergebnisse (Forschungsteam) Phase V (WS 2013/14): - Dissemination
ErgebnisseDie Studienresultate sollen dem Stadt- und Bezirksschulamt wesentliche Informationen für die Schulqualitätssicherung und Weiterentwicklung der Grazer Grundschulen zu Quasi-Märkten liefern. Die Studienergebnisse sollen zur Bewusstseinsbildung der Eltern dienen und in Tageszeitungen veröffentlicht werden. Als bildungspolitisches Ziel dazu wäre die Erhöhung der Bewusstwerdung der Eltern in der Einschulung ihres Kindes zu nennen. Ebenso wird eine Veröffentlichung in einer renommierten deutschsprachigen Fachzeitschrift angestrebt. Zudem sollen die Studienergebnisse eine Grundlage für weitere Forschungsprojekte unter dem Arbeitstitel „Die beste Grundschule für mein Kind“ bieten.
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Elternbefragung mittels Fragebogen

Auswertung mittels SPSS

Gesamtstichprobe ca. 300 Eltern

Hauptkategorie(n)Partner in der Bildung
Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion)
Mit den Themen des Projekts weitersuchen