Beginnjahr 2006 Abschlussjahr 2006

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Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktAusgangslage: Die letzte gründliche Erfassung des Gebärdenschatzes der steirischen Gebärdensprache reicht in die 1980er Jahre zurück (Maier/Rosenberg: Die Sprache der Hände, 1985). Seitdem hat sich der Wortschatz (z.B. Computerfachvokabular, Medien, Kommunikation) erweitert und verändert. Projekte wie Mudra (Fischer Film, 2001) befassten sich mit der steirischen Gebärdensprache nur am Rande. Das Projekt „Zeichen setzen“ der Uni Graz (Grbić, Nadja/Andree Barbara/Grünbichler, Sylvia, 2004) erfasste zwar das neue steirische Gebärdenvokabular, dies aber nur in den spezifisch neuen Vokabularbereichen. Eine umfassende und für Vermittlungszwecke geeignete Publikation liegt unseres Wissens nicht vor. Die starke regionale Verankerung und Unterschiedlichkeit der Gebärdensprache ist aber eine integrale Gegebenheit, die es erfordert, die Entwicklung im regionalen Raum forschend zu begleiten und damit auch einen Beitrag zur Emanzipation der jeweiligen sprachlichen Minderheit zu leisten. Es scheint daher an der Zeit, eine den aktuellen medialen Möglichkeiten adäquate Neuerfassung des Sprachschatzes vorzunehmen und eine Kombination aus Buch und CD-ROM/DVD zu schaffen, die als zeitgemäße Unterlage für Gebärdensprachkurse, sonderpädagogische Ausbildungen und Forschungsvorhaben Verwendung finden kann.-Lehrbuch/ CD-ROM: Sowohl Buch als CD-ROM sollen den aktiven Erwerb von Gebärdensprache unterstützen. Im Vordergrund stehen daher sprachdidaktische Überlegungen. Der lexikale Aspekt wird zwar in Form von Referenzen und einem Gebärdenlexikon auf CD-ROM unterstützt, der inhaltliche Aufbau des Buches und der CD-ROM hingegen stützt sich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse der kommunikationsorientierten Fremdsprachdidaktik. Die lexikalische Erfassung der steirischen Gebärdensprache, die im Rahmen des Projektes auf einen aktuellen Stand gebracht werden soll, bietet damit nur die inhaltliche Basis für das eigentliche Forschungsprojekt, nämlich die Erstellung einer adäquaten didaktischen Grundstruktur für die Vermittlung der Gebärdensprache.Wenn auch die Fremdsprachdidaktik in letzter Zeit wesentliche Beiträge für eine didaktisch/methodische Struktur geliefert hat, die Schüler/innen sehr schnell kommunikationsfähig und damit in der Zielsprache handlungsfähig macht, so lassen sich doch diese Erkenntnisse nicht unmodifiziert auf die Gebärdensprache übertragen, da diese sowohl durch ihre Modalität, ihre Kommunikationsstruktur und ihre sprachlichen Besonderheiten in Lexikalität, Grammatik und Performanz sich von der Struktur gesprochener Sprachen unterscheidet.
MethodeAls Expertinnen für die steirische Gebärdensprache haben Heidi Stalzer, die selbst Gebärdensprachkurse leitet, Petra Panholzer (Gebärdensprachdolmetsch) und Gabi Zemann (Vorsitzende der steirischen Gehörlosenvereinigung) mitgearbeitet.
ErgebnisseKonzept für die Erstellung eines Lehrwerks der steirischen Gebärdensprache (Panholzer, Petek, Stalzer, Wohlhart, Zemann 2006)
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren1) Erfassung eines aktuellen Vokabulars der steirischen Gebärdensprache, Sichten der verfügbaren Quellen (Buch/Video/Bild), 2) Erstellen einer Übersicht über die derzeitige Vermittlungspraxis in Gebärdensprachkursen, 3) Vergleich mit aktuellen Erkenntnissen der Sprachdidaktik, 4) Erarbeiten einer adäquaten didaktischen Vermittlungsstruktur, 5) Erstellen einer Übungstypologie für die Arbeit am Computer, 6) Zusammenfassung in einem Buch/CD-ROM Konzept , 7) Vorbereiten der 2. Phase: Kontakt mit Verlagen, Geldgebern und Unterstützern aus der Gebärdensprachszene.
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Hauptkategorie(n)Sonderpädagogische Förderung (Themenfeld)
Bildungsinhalt (Themenfeld)
Informationsquellen
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