Beginnjahr 2006 Abschlussjahr 2008

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Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktZiel war die Erstellung eines eigenen Archivs mit Kinderzeichnungen, um einen Einblick in den Reichtum individueller Varianten zu ermöglichen, ohne - wie sonst üblich - auf Sekundärmaterial angewiesen zu sein, in dem meist das Typische herauszustellen versucht wird. Zudem sollte die Kinderzeichnung als dynamisches Element und als Ausdruck des Kindes in seiner Zeit und seiner Umgebung erkennbar werden. Ebenso wird der Blick auf die Motivstruktur der Zeichnung in Abhängigkeit von konkreten Lebenssituationen und gesellschaftlichen Bedingungen gelenkt. Diese unterliegt ähnlich wie die Kindheitserfahrungen selbst auch einem kulturellen Wandel, wodurch sie einer steten und erneuerten Betrachtung bedarf.Die Untersuchung soll einen Beitrag zur aktuellen Situation im Bereich der ästhetischen Bildung leisten. Vor allem auf dem Hintergrund der Tatsache, dass der Einfluss von Unterrichtsfächern wie Kunst und Musik beispielsweise durch Stundenplanreduzierungen oder durch Verdrängung auf den Nachmittagsunterricht schwindet. Es geht in der Folge auch um eine bewusste Offenheit des Forschers, der eigene Interpretationen und Auffassungen in den Hintergrund stellen soll, um zu neuen Sichtweisen und Beschreibungen gelangen zu können. Im Zentrum der Überlegungen steht die Rekonstruktion von Erfahrungenprozessen im Gestaltungsvorgang der Kinder und deren Bedeutung für die Kunstdidaktik.
MethodeDie Zeichnungen wurden lückenlos digitalisiert und vom Klassenlehrer über alle vier Volksschuljahre (Start: 2003/2003, Ende: 2006/2006) steckbriefartig beschrieben bzw. dokumentiert. So ist eine Sammlung von insgesamt 2768 Zeichnungen entstanden. Die Hefte wurden von den Kindern aus freien Stücken bearbeitet, d.h. ohne Themenvorgabe, um der Forderung nach einem "natürlichen" grafischen Ausdruck gerecht zu werden. In der vorliegenden Untersuchung kam es zu einem Vergleich der Motivwahl mit jenen aus der ersten bis dritten Klasse.
ErgebnisseDie aktuelle Untersuchung unterstreicht die Bevorzugung der Motivwahl "Tier", es findet sich in allen Klassen an vorderster Stelle. Vor allem einheimische und keine exotischen Tiere werden gezeichnet. Erstaunlich ist die große Anzahl von Pferdebildern. Das Motiv "ich" fand sich an letzter Stelle, in der vierten Klasse an vorletzter. Das Menschenmotiv nimmt in der ersten Klasse noch Platz 6 ein, in der vierten Klasse rückt es auf den zweiten Platz. Ein weiteres Motiv stellt das Muster in der Kinderzeichnung dar, es rückt im Verlauf der Jahre vom siebten Rang auf den zweiten. Diese Steigerung legt die Vermutung nahe, dass Kinder nach einer eigenen Gestaltungswelt suchen.
Erhebungstechniken und AuswahlverfahrenIm Schuljahr 2003/04 wurde in einer ersten Klasse mit der Einführung von Maltagebüchern (unlinierte Schulhefte im Format A5) begonnen. Sie dienten den Kindern als spontane Ausdrucksmöglichkeit in freien Lern- und Arbeitsphasen. Als Zeichenutensilien kamen Bleistifte, Buntstifte und Filzsstifte zum Einsatz. Sammlungsende für den vorliegenden und vierten Forschungsbericht war das Schuljahr 2005/06. Die Anzahl der Hefte wurde offen gehandhabt, manche Kinder führten auch zwei Hefte.
Publikationen (+ link zum OBV)
  • Vith, Georg : Das biografische Element - Untersuchung von Kinderzeichnungen in einer 4. Klasse Volksschule : 2009. - - In: F & E-Edition / Hrsg.: Vizerektorat für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg (Feldkirch), 2009,13, S. 9 - 18
    Link zum Bibliotheken Verbund
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