Beginnjahr 2001 Abschlussjahr 2003

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktDer Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern/innen ist ein drängendes Problem in der Lehrer/innenbildung an Pädagogischen Akademien. In diesem Projekt sollten neue Impulse aus der erkenntnistheoretischen Sichtweise des Konstruktivismus für dieses Problem herausgefiltert werden. Radikaler und Sozialer Konstruktivismus, sowie der Konstruktive Realismus sollten nach ihren Implikationen für die Lehrer/innenausbildung allgemein und für das Problem der Verhaltensauffälligkeit im Besonderen befragt werden. Wie müssten die "Schulpraktischen Studien", speziell die Praxisreflexionsstunden gestaltet werden, um den konstruktivistischen Grundannahmen gerecht zu werden? Es sollte außerdem kritisch untersucht werden, ob die Angebote aus systemisch-konstruktivistischem Denken tatsächlich im Alltag des Unterrichtens hilfreich sein können.Folgende Hypothesen wurden aufgestellt: 1. Verhaltensauffälligkeit wird von konstruktivistischen Richtungen als Konstrukt der beteiligten Personen gesehen, entsteht also auch "im Auge des/der betrachtenden Lehrers/Lehrerin". Diese Sichtweise kann hilfreich im Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern/innen sein. 2. Die konstruktivistische Sichtweise ist wenig verbreitet unter den in der Praxis stehenden Lehrern/innen. Sie wird als provozierend erlebt und eher abgelehnt. 3. Mehrperspektivität ist gemäß konstruktivistischer Sichtweisen in der Lehrer/innenausbildung auf vielfältige Weise zu fördern. Zu verantwortlichem, flexiblem Umgang mit eigenen Konstruktionen ist zu ermuntern. Wenn Veränderungen eigener Konstrukte angestrebt werden sollen, bedarf es starker Impulse zur Dekonstruktion. 4. Es gilt Methoden zu finden, die Dekonstruktion anregen.
MethodeDer Fragebogen wurde einem Vortest unter den Studierenden unterzogen, dann an 300 Lehrer/innen verschickt. Die Auswertung erfolgte mittels SPSS-Programm an über 100 retournierten Fragebögen.
ErgebnisseDas Gesamtkonzept des Konstruktivismus in der Lehrer/innenausbildung wurde kritisch dargestellt und mit Einschränkungen befürwortet. Der Fragebogen bestätigte, dass die konstruktivistische Sichtweise (noch) wenig präsent ist. Erklärungen dafür wurden angeboten. Ein an der Praxis erprobtes konstruktivistisches Modell der begleitenden Praxisreflexion, das Mehrperspektivität und Dekonstruktionen fördert, wurde systematisiert. Das "fiktive Verfremdungsgespräch" wurde als eine mögliche hilfreiche Methode entwickelt, um eigene Konstruktionen auf ihre Voraussetzungen und Grenzen hin zu untersuchen.
Erhebungstechniken und AuswahlverfahrenDie Grundhypothesen sollten durch Literaturrecherche untersucht werden. Eine empirische Fragebogenuntersuchung sollte erheben, wie gängig konstruktivistische Sichtweisen bezüglich Verhaltensauffälligkeit derzeit sind. Analysemethoden der Praxisberater/innen in Praxisreflexionsstunden sollten vorgestellt und systematisiert werden. Zusätzliche Modelle für Analyseverfahren sollten entwickelt werden.
Internet (pages + downloads)
Hauptkategorie(n)Schulen und andere Bildungseinrichtungen
Verhalten und Persönlichkeit
Bildungsinhalt (Themenfeld)
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