Beginnjahr 2002 Abschlussjahr 2003

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Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktIn Europa sind es heute in zunehmendem Maße nicht mehr die Staatsgrenzen, die Barrieren darstellen, sondern die Sprachen. Es ist erklärte Absicht der Europäischen Union, die Sprachenvielfalt zu erhalten und zu unterstützen. In einer lebendigen Sprachenvielfalt ist das grundsätzliche Verstehen mehrerer Sprachen von zunehmender Wichtigkeit. Das Anliegen, diese Sprachen auch hinreichend gut sprechen zu können, tritt demgegenüber in den Hintergrund. Damit ist notwendiger Weise eine neue Sicht der Bewertung von Fremdsprachen und sprachdidaktischer Konzeptionen verbunden. Die Entwicklung einer rezeptiven Mehrsprachigkeit wird als mögliche Alternative zu einer globalen Verwendung einer bestimmten Sprache als Zweitsprache gesehen. So erscheint die Idee einer Beschränkung auf die Schulung rezeptiver Fertigkeiten als ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma, dass man einerseits nicht alle Sprachen lernen kann, sich aber anderseits trotzdem auch ohne eine global akzeptierteVerkehrssprache verständigen möchte. Folgende Zielsetzungen werden verfolgt: Welche Prozesse und Strategien können wir anwenden, um Texte in Sprachen, die wir nicht beherrschen, wenigstens in groben Umrissen zu verstehen? Welche Brücken bestehen zwischen verschiedenen Sprachen, die wir für wechselseitiges Verstehen nützen können? Wie können wir selbst solche Brücken errichten? Welche mentalen Repräsentationen und impliziten Prozesse beeinflussen – erleichternd oder erschwerend – das Verstehen anderer Sprachen? Welchen Einfluss hat das auf Lehr- und Lernprozesse? Wie kann durch zwischensprachliche Verstehensprozesse insgesamt das Lernen von Sprachen erleichtert werden? Wie kann Intercomprehension als Technik und als anzustrebende Kompetenz in die Ausbildung von (Sprach)LehrerInnen effektiv eingebaut werden?
MethodeAuswahl der ProbandInnen: 20 Lehrende der Pädagogischen Akademie in den Bereichen Deutsch- und Fremdsprachendidaktik / 40 Studierende der Pädagogischen Akademie (und zwar je 20 StudienanfängerInnen im ersten Semester und 20 Studierende im 5. bzw. 6. Semester mit einem Studienschwerpunkt im sprachlichen Bereich). Muttersprache: Deutsch / Selbsteinschätzung der Sprach(en)kompetenz (nach den Richtlinien des European Language Portfolio) / Durchführung der empirischen Untersuchung / Auswertung der gesammelten Daten und Interpretation.
ErgebnisseErgebnisse werden am Ende des Sommersemesters 2003 vorliegen.
Erhebungstechniken und AuswahlverfahrenEs wird untersucht, welche Strategien Personen zum Entschlüsseln von Texten in Sprachen, die sie nicht beherrschen, anwenden. In teilnehmender Beobachtung wird das verbalisierte Lösungsverhalten von ProbandInnen protokolliert und anschließend gemeinsam mit ihnen reflektierend analysiert. Auf diese Weise soll Aufschluss gewonnen werden, welche kognitiven, speziell linguistischen und metalinguistischen Strategien von den ProbandInnen unbewusst und bewusst bei der Entschlüsselung von Texten in ihnen unbekannten Sprachen angewendet werden und welche Rolle der Transfer von linguistischem und metalinguistischem Wissen spielt.
Publikationen (+ link zum OBV)
  • Rieder, Karl : Intercomprehension : fremdsprachige Texte entschlüsseln / Karl Rieder . - 1. Aufl. . - Wien : Öbv & Hpt , 2001 . - 63 S. . - (Pädagogisches Wissen aktuell ) Literaturverz. S. 63. - ISBN 3-209-03476-1
    Link zum Bibliotheken Verbund
Internet (pages + downloads)
Hauptkategorie(n)Bildungsinhalt (Themenfeld)
Verhalten und Persönlichkeit
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