Beginnjahr 2014 Abschlussjahr 2017

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschKompetenzen, Reflexionskompetenz, Lehrerprofessionalisierung
Abstrakt

 

Eine Vielfalt von Kompetenzen und die Habitusbildung werden als wichtige Aspekte in der Lehrer_innenbildung betrachtet.

 

Professionalisierungstheorien und pädagogische Kompetenzmodelle sollen Aufschluss darüber geben, warum diese Kompetenzen, vor allem aber die Reflexionskompetenz, von essentieller Bedeutung für Lehrer_innen sind.

 

Häcker und Winter (2009,229) nach Roters (2012, 139) halten fest: „Sowohl bildungspolitisch als auch professionstheoretisch kann Reflexivität als Schlüsselkompetenz von Professionalität aufgefasst werden“.

 

Deshalb wird der Reflexionskompetenz in der vorliegenden Arbeit ein zentrales Interesse zugeschrieben.

 

Professionalisierungsansätze werden miteinander verglichen und diskutiert, Kompetenzmodelle gegenüber gestellt. Der Wandel des Professionsbegriffes hin zu einer höheren Berücksichtigung der vielfältigen Anforderungen, mit denen Lehrer_innen konfrontiert sind, kennzeichnet eine neue Sichtweise von Profession  im Vergleich zum klassischen Professionsbegriff. (Helspers 2002, 64 – 102).

 

Biographische Elemente für die Entwicklung von Reflexionskompetenz sollen auf der fachlichen, der sozialen und der personalen Ebene aufgezeigt werden. Theoretischer Grundgedanke hierfür ist – entsprechend dem Berufsbiographischen Bestimmungsansatz nach Terhart (2008, 208), der berücksichtigt, dass es sich bei  der beruflichen Entwicklung um einen langen Prozess (´über die gesamte Spanne der beruflichen Lebenszeit´) handelt, wobei auch außerberufliche Entwicklungsprozesse eine Rolle spielen. Weitere theoretische Grundlagen bieten u.a. das Profigraphiemodell von Schenz, die Modelle von Baumert und Kunter, Oser (2001) und Städeli (2003) sowie Oevermanns Professionalisierungsmodell auf Lehrer angewendet (1996) oder  Schöns ReflectivePractioner  (1983) .

 

Auch der Einfluss von Belastungserfahrungen wird thematisiert. Unter diesem Aspekt soll die Notwendigkeit eines  hohen Anteiles  an persönlichkeitsbildenden Inhalten innerhalb der Lehrer_innenausbildung aufgezeigt werden, sowohl explizit als auch implizit in Lehrveranstaltungen. Die Erfahrungen der Studierenden im Rahmen ihres Studiums – sowohl in den Pädagogisch Praktischen Studien als auch in Bildungs- und Fachwissenschaftlichen Studien  - werden schließlich dahingehend untersucht, inwieweit sie zum Erlangen oder zum Erweitern dieser Kompetenzen beitragen. Sehr anschaulich zeigen die AntanomienHelspers (2002, 64 – 102) die Herausforderungen für den Lehrer_innenberuf auf.

 

Im  vorliegenden Projekt  wird im empirischen Teil der Frage nachgegangen, inwieweit Kompetenzen bereits zu Beginn des Studiums aus der Sicht der Studierenden vorhanden sind und welche Teile des Studiums ggf. zu einer Weiterentwicklung auf fachlicher, sozialer und personaler Ebene beitragen können.

 

 

 

 

 

Methode

 

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine qualitative Studie. Mit 35 Studierenden der Privaten Pädagogischen Hochschule Linz werden zu Beginn des Studiums narrative Interviews zu den Fragen  geführt, welche Kompetenzen Lehrer_innen aus ihrer Sicht haben sollten, welche biographischen Erfahrungen sie bereits in die Ausbildung mitbringen, welche Kompetenzen sie zu Beginn des Studiums bereits aufweisen und worüber sie reflektieren und wie dieser Prozess bei ihnen abläuft. Dieses Datenmaterial wird im Sinne der Ausführungen Lamneks, Flicks und Griebls bearbeitet.

 

In der  Folge wird gegen Ende des Studiums eine zweite qualitative Befragung durchgeführt. In diesem Teil der Untersuchung geht es vorwiegend um Fragestellungen, die sich auf Veränderungen und Erweiterungen im Verlauf des Studiums beziehen, u.a. um das Eruieren von Lehrveranstaltungen, in denen Kompetenzen erworben oder erweitert wurden.

 

Schließlich sollen für die Lehrer_innenbildung Erkenntnisse gezogen werden, welche sowohl in Lehrveranstaltungen implizit aber auch in einer expliziten Form berücksichtigt werden können. Noch ist unklar, ob und  inwieweit auch exemplarische Fallvignetten daraus erstellt werden.

 

Ergebnisse

 

Zwischenergebnisse aus der ersten Befragung liegen noch nicht vor. 35 Interviews mit Studierenden des ersten Semesters der VL- und SL- Ausbildung an der Privaten Pädagogischen Hochschule Linz wurden zu Beginn des Wintersemesters 2014 / 15 durchgeführt. Ein Großteil der Interviews wurde bereits transkribiert. Die weiteren Schritte bis zur Interpretation der Ergebnisse werden in den kommenden Wochen und Monaten realisiert.

 

In der Folge wird  erweitert an den theoretischen Konzepten gearbeitet und die zweite Befragung, welche im Sommersemester 2017 stattfinden wird, vorbereitet.

 

Die aktuelle Einschätzung scheint aber den Schluss zuzulassen, dass nur wenige Studierende über ein Reflektieren von Fachlichem und Sozialem zu Beginn des Studiums hinaus kommen.

 

Publikationen (+ link zum OBV)
  • "Sowohl bildungspolitisch als auch professionstheoretisch kann Reflexivität als Schlüsselkompetenz von Professionalität aufgefasst werden." (Häcker und Winter 2009,229) "Nicht Profession als Zustand und Status, sondern als die Spezifik der Handlungsstruktur und ihres Prozessierens wird zum zentralen Bezugspunkt." (Helsper / Tippelt 2011,272)
Hauptkategorie(n)Schulen und andere Bildungseinrichtungen
Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Bildungswesen (Themenfeld)
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