Beginnjahr 2014 Abschlussjahr 2015

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durchführende Institutionen

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschBindungstheorie, Inklusion, Verhaltensstörung, Verhaltensauffälligkeit
Abstrakt

Die Theorie der bindungsgeleiteten Intervention wurde vom Rostocker Universitätsprofessor für Verhaltensgestörtenpädagogik, Henri Julius, entwickelt und geht davon aus, dass Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen auf falschen Bindungsmustern in der frühen Kindheit basieren. Mit Hilfe naturwissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Endokrinologie und der Verhaltensforschung hat Julius vier Bindungsmuster herausgearbeitet, auf deren Grundlage dann auch pädagogische Intervention bei verhaltensgestörten Kindern stattfinden kann.

In der Auseinandersetzung mit Julis' Konzept im Rahmen einer Lehrgangs-Abschlussarbeit wurde an einer Sondererziehungsschule (SES Harbach/Kärnten) beobachtet, dass die Einbindung geistlicher Schwestern in den Religionsunterricht besonders positive Auswirkungen auf verhaltensgestörte Kinder zeigte.

Die These steht im Raum, dass geistliche Schwestern nicht in die Bindungsmuster nach Julius fallen, da die Kinder sie als neutral wahrnehmen und daher keine Übertragungseffekte (Mutter, Großmutter, Lehrerin, Erzieherin, …) stattfinden.

Auf der Grundlage dieser These wurde in zwei Kärntner Schulen für das Schuljahr 2013/14 ein Projekt gestartet, in welchem untersucht werden soll, wie genau sich der Einfluss geistlicher Schwestern auf verhaltensauffällige SchülerInnen  auswirkt und ob diese These untermauert werden kann. Daraus ergibt sich auch die zentrale Forschungsfrage:

  • Kann belegt werden, dass geistliche Schwestern aufgrund ihrer offenkundigen Neutralität in puncto Bindungsmuster einen besonderen Zugang zu verhaltensgestörten Kindern haben?
  • Kann dieser Effekt positiv für den Religionsunterricht genützt werden?

    Da sich auch Henri Julius für dieses Projekt interessiert, wurden im März 2014 vier DissertantInnen der Universität Rostock an eine Kärntner Schule gesendet, die mithilfe von Videoaufnahmen und Tiefeninterviews herausfinden sollen, ob die These in das Forschungskonzept von Julius passt. Die KPHE und die Universität Rostock arbeiten in dieser Sache zusammen, Auswertungen der Daten der Rostocker Studierenden werden jedoch nicht vor Herbst 2014 vorliegen.

Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Folgende Forschungsmethoden kommen zum Einsatz:

·         Teilnehmende Beobachtung

·         Tiefeninterviews

·         Videoaufzeichnungen (Universität Rostock)

Hauptkategorie(n)Sonderpädagogische Förderung (Themenfeld)
Verhalten und Persönlichkeit
Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion)
Mit den Themen des Projekts weitersuchen