Beginnjahr 2019 Abschlussjahr 2023

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter Englischreligious education , subject dadactics, concept of 'opfer', student's views and perspective, theological tradition, victimisation-conscious culture
Abstrakt

Im deutschen Begriff „Opfer“ bündeln sich spannenderweise Diskurse, die im Englischen und in den romanischen Sprachen um zwei Begriffe – „victim“ („zum Opfer gemacht werden“) und „sacrifice“ („Opfer bringen für“) – geführt werden. Es finden dabei sowohl genuin theologische Vorstellungen („Opfer bringen für eine transzendente Wirklichkeit“) als auch anthropologische Erfahrungen („zum Opfer gemacht werden“, aber auch „Opfer bringen für jemanden/etwas“) Berücksichtigung.

Mit der Opferthematik widmet sich das Forschungsprojekt einem Phänomen, das nicht nur in der theologischen Tradition und Debatte von äußerster Relevanz, sondern im alltäglichen Leben sehr präsent und wirkmächtig ist: Auf vielfältige Weise sind Jugendliche mit Opfern in Familie, Freundeskreis und Medien konfrontiert oder machen die Erfahrung, selbst zum Opfer zu werden. Nicht wenige Jugendliche erleben Marginalisierungen und Stigmatisierungen, gerade auch im Schulkontext. Auch als Schimpfwort ist der Opferbegriff im deutschsprachigen Raum unter ihnen verbreitet. Andererseits machen Jugendliche auch die Erfahrung, dass Opfer für sie gebracht werden und sie fähig sind, Opfer für andere zu bringen.

Trotz seiner Relevanz hat die Opferthematik innerhalb der Religionspädagogik bisher wenig Beachtung gefunden. Ziel des Projektes ist es, eine umfassende religionspädagogische Potentialerhebung dieser Thematik zu leisten, die Weiterüberlegungen auf verschiedenen Ebenen ermöglicht.

Ausgangspunkt ist es, Opferkonzepte von jugendlichen Schüler/inne/n zu erforschen – hinsichtlich deren lebensweltlichen Verankerungen, deren theologischen Vorstellungen und der Zusammenhänge zwischen diesen. Im Anschluss daran werden neuere Opferkonzepte von systematisch arbeitenden Theolog/inn/en untersucht – wiederum hinsichtlich lebensweltlichen Implikationen und theologischen Vorstellungen sowie deren Zusammenhängen.

Methode

Aufgrund der Quellenlage kommen unterschiedliche methodische Herangehensweisen zum Einsatz: Opferkonzepte von Jugendlichen werden in Aufsätzen qualitativ-empirisch erhoben und ausgewertet, ausgewählte neuere systematisch-theologische Opferkonzepte texthermeneutisch analysiert.

Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden entwickelt bzw. wird geleistet:

- Kriterien für einen gewinnbringenden Einsatz von systematisch-theologischen Konzepten sowie didaktische Prinzipien für eine kompetenzorientierte Auseinandersetzung mit der Opferthematik im Religionsunterricht – exemplarisch für die generelle Auseinandersetzung mit systematisch-theologischen Begriffen und Konzepten

- Leitlinien für die Gestaltung einer Gruppen-/Schulkultur, die sensibel für Viktimisierungen und deren Bearbeitungen ist

 

- Verortung der Religionspädagogik als Reflexionsraum zwischen Lebenswirklichkeit (junger) Menschen bzw. deren Deutung und theologischen Bezugswissenschaften (hier Systematischer Theologie).

Internet (pages + downloads)
Hauptkategorie(n)Bildungsinhalt (Themenfeld)
Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion)
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