Beginnjahr 2016 Abschlussjahr 2018

Institutionen

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschSchulentwicklungsberatung
Abstrakt

Mit den Novilierungen des Bundes-Schulaufsichtsgesetzes § 18 sowie dem Schulunterrichtsgesetz § 56 wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um Schul- und Qualitätsmanagement an österreichischen Schulen gesetzlich zu legitimieren. Auf Basis des nationalen Qualitätsrahmens erfolgt mittels der bildungspolitischenQualitätsinitiativen SQA und QIBB die Umsetzung an den Einzelschulen, wofür die Schulleiter/innen Letztverantwortung tragen.

Schulleiter/innen obliegt als unmittelbare/r Vorgesetzte/r aller an der Schule tätigen Lehrer/innen und sonstiger Bediensteter laut SchUG (§56) "die Leitung der Schule und die Pflege der Verbindung zwischen der Schule, den Schülern un den Erziehungsberechtigeten, bei Berufsschulen auch den Lehrberechtigten" (ebd.). Ihre Aufgaben umfassen "insbesondere Schulleitung und -management, Qualitätsmanagement, Schul- und Unterrichtsentwicklung, Führung und Personalentwicklung sowie Außenbeziehungen und Öffnung der Schule." (SchUG, §56).

Eine differenzierte Auseinandersetzung mit den formulierten Qualitätsansprüchen der bildungspolitischen Initiativen SQA und QIBB zeigt, dass der kooperativen Zusammenarbeit der beteiligten Akteur/innen gegenwärtig eine zentrale Bedeutung in Hinblick auf qualitätsvolle Weiterentwicklung von Einzelschulen zugeschrieben wird. Wenn gegenwärtig über qualitätsvolle Schulentwicklung verhandelt wird, dann unter der Maxime der Kooperation (vgl. hierzu Huber 2009, S. 509 und Rahm 2010, S. 83). Diese Maxime findet sich auch in den Leittexten des BMBF über "Unterrichts- und Schulqualität" (Altrichter u.a. 2012) sowie zur "Dialogischen Führung" (Schubert u.a.2014) wieder.

In der fachliteratur wird zwischen Kooperationspartner/innen innerhalb und außerhalb der Schule unterschieden (Huber und Hader-Popp 2013, S.354). Innerhalb der Schule werden primär folgende Gruppen genannt:

- erweiterte Schulleitung, Leiter von Fachbereichen, lehrkräften der Schulberatung (z.B. Beratungslehrer, Schulpsychologen etc.);

- Lehrkräfte, verschiedene formelle und informelle Gruppierungen, Personalrat;

- Schüler, Schülerverwaltung (z.B. Klassenspracher);

- nicht-unterrichtendes Personal.

Auch außerhalb der Schule werden zahlreiche Kooperationspartner/innen genannt (ebd.). Angesichts der aktuellen Entwicklungstendenzen hin zu eigenverantwortlichen Schulen (Öffnung gegenüber den Ansprüchen des regionalen Umfeldes; stärkere Mitbestimmung und Mitverantwortung von Eltern; der politischen Gemeinde, der regionalen Wirtschaft; Marktorientierung, die Schule in Konkurrenz zueinander bringt; Rechenschaftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit) kommen auf die Leitungs- und Führungsverantwortlichen im Bereich der Kooperation und Kommunikation "bislang unvertraute Tätigkeiten zu und die Gestalt von vertrauten verändert sich" (Huber und Hader Popp 2013, 354).

Huber und Hader-Popp geben zu bedenken, dass Schulleiter/innen mit Akteur/innen unterschiedlichster Altergruppen, verschiedenen Expertisengrades und mit schulinternen und - externen Menschen arbeiten müssen, die mitunter differnete Interessen und Ziele verfolgen.

Methode

Phase der Datenerhebung und –auswertung

In der ersten Phase werden mittels Leitfadeninterviews Schulleiter/innen bezüglich ihrer Berufspraxis, wobei der Fokus auf den Aufgabenbereich Schulentwicklung gelegt wird, befragt. Die generierten Daten werden in einem ersten Schritt in Hinblick auf beschriebene Problemfelder bzw. den Umgang der Schulleitung mit denselben inhaltsanalytisch entlang definierter Kategorien ausgewertet. Der Fokus liegt in dieser ersten Auswertungsphase auf den berufsbiografisch erworbenen Dispositionen der Schulleiter/innen über die Praxis von Schulentwicklung.

Phase der Datenerhebung und –auswertung

In der zweiten Phase der Datenerhebung werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse ausgewählten Schulleiter/innen im Rahmen einer Gruppendiskussion rückgemeldet. Diese Rückmeldung stellt gleichzeitig die zweite Datenerhebungsphase dar. Die Gruppendiskussion zielt darauf ab, die je spezifischen strukturellen Bedingungen an den einzelnen Schulen zu explorieren. Es wird dabei von der Überlegung ausgegangen, dass diese im Austausch der Schulleiter/innen - im Sinne des gegenseitigen Verstehens - thematisch werden. An diese zweite Datenerhebungsphase schließt eine Struktur- bzw. Feldanalyse an.

 

 

Im Paradigma der qualitativen Sozialforschung verortet wird mit einem theoretischen Sampling gearbeitet (vgl. hierzu Glaser und Strauss 1998/1967). Darunter wird in der qualitativen Sozialforschung die Auswahl

der Interviewpartner/innen (der Fälle) vor dem Hintergrund projektbezogener forschungstheoretischer Überlegungen getroffen. Im Forschungsprojekt sind 14 Interviews geplant, wobei die Strategie des maximalen Vergleichs verfolgt wird. Das heißt, es werden Schulleiter/innen unterschiedlicher Schultypen interviewt.

- Allgemeine Pflichtschulen: Volksschule, Neue Mittelschule, Polytechnische Schule

- Berufsbildende höhere und mittlere Schulen mit technischem, kaufmännischem und wirtschaftlichem Schwerpunkt

- Allgemein bildende höhere Schulen

- Berufsschulen

Dadurch soll dem intermediären Ansatz entsprochen werden, akteursspezifische Handlungszuschreibungen, Deutungen und Begründungsmuster und unterschiedliche Logiken, entsprechend dem jeweiligen strukturellen Kontext, zu erfassen.

 

 

 

Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Das beantragte Forschungsprojekt ist methodologisch betrachtet im Paradigma der qualitativen Bildungsforschung verortet. Es zielt darauf ab, ausgehend von den Beschreibungen der Handlungspraxis von Schulleiter/innen, strukturelle Bedingungen in Verwobenheit mit (berufs-) biografisch angeeigneten Dispositionen zu erfassen und zu analysieren.

Das Forschungsdesign umfasst zwei Datenerhebungsphasen und zwei Auswertungsphasen.

 

Hauptkategorie(n)Bildungswesen (Themenfeld)
Bildungspolitik und Bildungsverwaltung
Schulen und andere Bildungseinrichtungen
Verhalten und Persönlichkeit
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