Beginnjahr 2015 | Abschlussjahr 2017 |
Institutionendurchführende Institutionen
PersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Schlagwörter Deutsch | gesundheitsfördernde Lernumwelten | |
Abstrakt | In allen modernen Gesellschaften lässt sich zum Zeitpunkt des Schuleintritts eine Vielzahl an Problemen bei Kindern nachweisen, beispielsweise im Bereich des Bewegungsapparates, des Hörvermögens, des Fußes, der Zähne, weiters sind mentale Problemme (z.B. Aggression), Anorexia, ADHS, Konzentrationsschwächen, Lernstörungen und Stress zu nennen (Samdal et al., 1999; Rusch & Irrgang; BMGF,2006). Die körperliche Aktivität und die Leistungsfähigkeit im Kindesalter haben in den letzten drei Jahrzenten kontinuierlich abgenommen (Prätorius & Milani, 2004; HBSC, 2007). Überernährung, Übergewicht und Adipositas sind in vielen Ländern Europas endemisch (Bös, 2003; Brettschneider & Bünemann, 2004; Strong et al., 2005; Lohaus et al., 2006; Graf & Starke, 2009; Fuchs et al., 2007; Dür, 2008; Kleiner, 2010). Die Abnahme der körperlichen Aktivität im Kindes- und Jugendalter ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Determinante für multifaktorielle Syndrome der verschiedenen Formenkreise, beispielsweise Anorexie, Übergewicht und Adipositas, die wieder ursächlich verknüpft sind mit gesundheitlichen Risiken und Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Typ 2-Diabetes, orthopädische Beschwerden, erhöhter Glukose-Toleranz (Currie et al., 2001) sowie sozialen Problemen (Stigmatisierung). Internationale Studien bestätigen, dass die Lebens- und Bewegungswelt der Kinder ssich so verändern, dass die Alltagsaktivität gravierend abnimmt. Gleichzeitig wird belegt, dass in der Alterspanne des mittleren und späten Kindesalter ein vielfältiges sportbezogenes Bewegungsrepertoire aufgebaut wird, das in vielen Lebensbereichen (z.B. Lernen) besondere Relevanz besitzt. Um Veränderungen im Bewegungsverhalten sowie dem Ernährungs- und Gesundheitsverhalten von Kindern zu diskutieren, muss bekannt sein, was u.a. Gesundheits-, Bewegungs- und Sportengagement für die Zielgruppe der Kinder bedeuten und wie diese Bedeutungen entstehen. Die motorische Entwicklung und die Förderung der Bewegungskompetenz (motorische Fähigkeiten) spielen bei Kindern eine zentrale Rolle, um sich im späteren Leben aktiv und gesundheitswirksam zu bewegen. Ziel der Interventionsstudie ist es, die sportmotoriechen Fähigkeiten (Basiskompetenzen), das körperliche Aktivitätsniveau bei Volksschülern vergleichend mit Ernährungs- und Gesundheitskompetenz zu untersuchen. Macht man sich bewusst, dass auf Grundlage von Langzeitstudien (21-Jahres-Kohorten) die Quantität und die Qualität der angebotenen körperlichen Aktivität im Kindes- und Jugendalter (bis 18 Jahre) die entscheidenden Prädikatoren für das Sporttreiben und Gesundheitshandeln im Erwachsenenalter darstellen (Telama et al., 2005, S.267), dann liegen empirisch gesicherte Ergebnisse vor, die den Stellenwert und die Ziele motorischer Basisqualifikation in einem anderen Licht erscheinen lassen. Damit wird die Dimension Bewegung im Bereich der Volksschule zur bedeutesten gesundheitspädagogischen Initiative.
| |
Methode | Im Rahmen des Projektes werden folgende Messinstrumente eingesetzt: 1. Sportmotorische Basiskompetenz (Kinder) Erfassung der motorischen Leistungsfähigkeit in den wichtigsten Dimension (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination (Gleichgewichtsfähigkeit, Rhythmusfähigkeit, Koppelungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, u.a.)) mit Hilfe standardisierter Leistungstests (DMT=Deutscher Motorik-Test und CMSP = Children´s Activity and Movement in Preschool Study Motor Skills Protocol) für die ausgewählte Zielgruppe der Kinder. Weiters werden anthropometrische Kenngrößen (Größe, Gewicht) erfasst und der BMI (Kinder) berechnet. 2. Motorische Aktivität (Kinder) Erfassung der motorischen Gesamtaktivität von Kindern mit Hilfe von Accelerometern in ausgewählten Klassen in ausgewählten Voklsschulen in definierten Zeiträumen (z.B. Schulzeit-Freizeit, Vormittag-Nachmittag, Wochenende, etc). 3. Ernährungskompetenz (Kinder) Das Essverhalten der Kinder darzulegen, bedeutet, sich darüber zu verständigen, was (Qualität der Nahrung), wie oft (Frequenz der Nahrungsaufnahme), wie viel (Umfang, Quantität der Nahrung) aufgenommen werden soll, um welche Effekte für Wohlbefinden und Gesundheit zu bewirken. Zur typologischen Identifizierung von Risikogruppen und zur Diagnostik von Unter-, Normal- und Übergewicht wird häufig der BMI verwendet. Aufgrund von Abhängigkeiten des BMI bei Kindern durch physiologischen Änderungen, werden Refernzwerte in Form von alters- und geschlechtsspezifischen BMI-Perzentielen (z.B. LMS-Methode von Cole) erstellt die für die Studien dieser Altersgruppe heranzuziehen sind. 4. Gesundheitskompetenz (Kinder) Fragebogen zum gesundheitsbewusstsein und Gesundheitsverhalten von Kindern. 5. Didaktisch-methodische Ressourcenanalyse (Lehrer/innen) Fragebogen, der die didaktisch-methodischen Ressourcen von Lehrer/innen an Volkschulen fokussiert, bezogen auf die Vermittlung von Bewegungs-, Ernährungs- und Gesundheitskompetenz. Das Ergebnis der Befragung wird Auskunft darüber geben was Lehrer/innen didaktisch-methodisch benötigen um in einem verbesserten Umfang Bewegungs-, Ernährungs- und Gesundheitskompetenz bei den Kindern an Volksschulen des Burgenlandes zu vermitteln. | |
Hauptkategorie(n) | Bildungsinhalt (Themenfeld) Schulen und andere Bildungseinrichtungen Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden) | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
|