Beginnjahr 2016 Abschlussjahr 2018

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Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschGeschichte Didaktik
Abstrakt

 

In einer zunehmend medial geprägten Gesellschaft ist der Einsatz von Filmsequenzen im Geschichtsunterricht unabdinglich. Denn Schülerinnen und Schülern begegnet Geschichte nicht in Form von Quellen, sondern sie sehen sich im Fernsehen oder im Kino Filme an, die historische Ansprüche erheben. Oder sie spielen Computerspiele, in denen der Spieler/die Spielerin in historische Szenen eintaucht, um dort „Geschichte“ zu erleben. Vor allem diese Computerspiele prägen die Geschichtsbilder vieler Kinder und Jugendlicher. „Wenn Geschichtsunterricht Kompetenzen vermitteln will, mit Darstellungen und damit auch mit der (perspektivischen) Deutung von Geschichte in der Lebenswelt angemessen umgehen zu können, so muss er Darstellungen selbst zu seinem Gegenstand machen“. (Günther-Arndt, 1985).

 

Deshalb ist es wichtig, dass Filmdokumente, didaktisch passend aufbereitet, im Geschichtsunterricht eingesetzt werden. Filmdokumente können als Mittel der Veranschaulichung und zur Analyse (von Form und Inhalt) eingesetzt werden.

 

Um Geschichtsdokumentationen in dieser Hinsicht zu nutzen, ist eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt des jeweiligen Films wichtig. Die Auseinandersetzung mit Filmen erfordert mehrere Kompetenzen, die allgemein unter dem Begriff Methodenkompetenz zusammengefasst werden. Im Lehrplanentwurf „Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung 2015“ ist unter Methodenkompetenz Folgendes zu lesen: „Die Eigenständigkeit im kritischen Umgang mit historischen Quellen zum Aufbau von Vorstellungen und Erzählungen über die Vergangenheit (Re-Konstruktion) sowie ein kritischer Umgang mit historischen Darstellungen (z.B. Ausstellungen, Spielfilme mit historischen Inhalten, Schul- und Fachbücher, Computerspielen) sind zu fördern (De- Konstruktion). Dazu sind Methoden zu vermitteln, um Analysen und Interpretationen vornehmen zu können.“ D.h. Schülerinnen und Schüler sollen filmsprachliche Kenntnisse erwerben und diese analytisch anwenden, sich in Distanz zu entstehenden Gefühlen setzen können und erkennen, wie diese hervorgerufen werden. Um dieser Forderung nachzukommen, ist es unerlässlich, den Einsatz von Filmdokumenten im Unterricht zu fördern und zu intensivieren.

 

Filme erzählen eine Geschichte, sie dokumentieren Geschehen. Sie stellen Personen dar, vermitteln das Bild eines Landes, einer Region oder einer Menschengruppe. Der ORF stellt in seinem Projekt „ORF TVthekgoes school“in seinem kulturhistorischen Online-Videoarchiv „Geschichte des Burgenlandes" Produktionen dauerhaft und unbefristet abrufbar zur Verfügung. Beim ORF-Angebot kann man Videomaterial zu den Bereichen Zeit- und Kulturgeschichte abrufen. Die einzelnen Rubriken befassen sich mit den wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Ereignissen und Entwicklungen des Burgenlandes. Dabei werden Einblicke in die Geschichte des Burgenlandes gegeben, bekannte Persönlichkeiten porträtiert oder die kulturelle Vielfalt des Burgenlandes gezeigt. Diese ORF-Beiträge sind somit ein zentraler Bestandteil der burgenländischen Geschichtskultur.

 

Das Video-Archiv besteht aus rund 140 Beiträgen und Sendungen des ORF aus den vergangenen Jahrzehnten. Die Videos reichen von kurzen Beiträgen bis zu längeren Sendungen/Reportagen.

 

Die frei und kostenlos zugänglichen TV-Berichte dienen als spezielles multimediales Bildungsangebot für den Unterricht an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Durch diese moderne audiovisuelle Wissensvermittlung mittels neuer Technologien – als technische Ausstattung reicht ein Smartphone mit WLAN-Verbindung oder ein Laptop mit Internetverbindung und ein Beamer, um die Schülerinnen und Schüler mit den Inhalten zu versorgen – besteht die Möglichkeit, dass sich vor allem junge Menschen mit historischen Ereignissen auseinandersetzen können.

 

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Filmdokumente im Geschichtsunterricht leider immer noch keine große Rolle spielen. Das liegt einerseits daran, dass es oft an kurzen und prägnanten Filmquellen mangelt, die sich für den Einsatz im Unterricht eignen und andererseits daran, dass der Einsatz von Filmen meist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist. Die Lehrerin/Der Lehrer muss den Film zunächst finden bzw. auswählen, ihn selber sichten und passende Aufgabenstellungen entwickeln. Das Online-Videoarchiv des ORF TVthek kann im Bereich der burgenländischen Geschichte eine Lücke schließen. Die diversen Beiträge eignen sich hervorragend, die Schülerinnen und Schüler in der Methodenkompetenz zu schulen, um angemessen mit dieser spezifischen Form der Geschichtsdarstellung umgehen zu können.

 

Methode

1. Auswahl der Beiträge und Sendungen

2. Sichtung und Filmanalyse

3. Einbettung der Ergebnisse in die Geschichtsforschung

4. Erarbeitung der didaktischen Methode

5. Testung der Resultate

Hauptkategorie(n)Bildungsinhalt (Themenfeld)
Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Mit den Themen des Projekts weitersuchen