Beginnjahr 2012 Abschlussjahr 2013

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durchführende Institutionen

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Sprachcode
Schlagwörter DeutschForschendes Lernen, Selbstbestimmung, Dispositionen, Strukurgleichungsmodellanalyse
Schlagwörter EnglischInquiry Learning, Self-determination, Dispositions, Structural Equation Modeling Analysis
Abstrakt

Sowohl die Bildungstheorie als auch die konstruktivistische Erkenntnistheorie liefern seit längerem Argumente für Selbstbestimmung und Autonomie in Bildungsprozessen (Reitinger 2013a, S. 26f). Eine stark empirisch orientierte wissenschaftliche Domäne, die zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt, entwickelte sich in den letzten dreißig Jahren innerhalb der amerikanischen Motivationspsychologie und Unterrichtsforschung. Den Grundstein hierfür legten Ryan & Deci (2004), die mit ihrer Selbstbestimmungstheorie der Motivation zeigen konnten, dass Autonomie – neben Kompetenz und sozialer Eingebundenheit – eines der zentralen psychologischen Grundbedürfnisse des Menschen ist. Eine ganze Reihe an verschiedenen Forschungsergebnissen, die für eine autonomieunterstützende Ausrichtung sowohl von Lehrendendispositionen als auch von Lernarrangements sprechen, werden von Reeve (2004, S. 184) zusammengeführt und hinsichtlich der unterschiedlichen Wirkvariablen sortiert. Reeve erwähnt dabei pädagogische bzw. erzieherische positive Auswirkungen, wie höherer akademischer Erfolg, höhere empfundene Kompetenz, mehr positive Emotionalität, höherer Selbstwert, Präferenz für optimale Herausforderungen, Gefallen an optimalen Herausforderungen, stärkere Wahrnehmung von Kontrolle, größere Kreativität, höhere Behaltensraten, größeres konzeptuelles Verständnis, größere Flexibilität im Denken oder mehr aktive Informationsverarbeitung. Auch für den Ansatz des Forschenden Lernens gibt es zahlreiche Argumente, die teils auf evidenzbasierte Wirksamkeitszuschreibungen Bezug nehmen, teils aber auch aus Erkenntnis- oder Bildungstheorie abgeleitet werden. Zu beobachten ist auch, dass die Entwicklung vieler explorationsorientierter Lernkonzepte und -prototypen in den letzten Jahren die Theoriegenerierung zum Forschenden Lernen vorangetrieben hat.

Das vorliegende Projekt greift solche Ergebnisse und Befunde auf. Im Konkreten wird ein Konzept für selbstbestimmtes Forschendes Lernen (CrEEd) vorgestellt und an die Theorie Forschender Lernarrangements (TILA) angeknüpft (vgl. Reitinger 2013, S. 116ff u. 186ff). Schließlich wird – mit Blick auf Lehramtsstudierende, die CrEEd im eigenen Unterricht eingesetzt haben – der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis ein selbstbestimmungsorientiertes Menschenbild zu persönlichen bzw. konzeptbezogenen Wirksamkeitserwartungen steht.

Methode

Als empirische Methode wird auf eine Strukturgleichungsmodellanalyse zurückgegriffen (vgl. Byrne 2009). Der Untersuchung zugrunde liegt ein Datensatz, der mit einer 2012 durchgeführten Einmalerhebung mit Lehramtsstudierenden gewonnen werden konnte (vgl. Reitinger 2013, S. 178). Der Gesamtdatensatz enthält Rückmeldungen zu einer umfangreichen Batterie aus verschiedensten Konstrukten von insgesamt 379 Personen des zweiten Studiensemesters einer österreichischen Pädagogischen Hochschule. Sämtliche Untersuchungspersonen (Upn) hatten bis zum Zeitpunkt der Erhebung im Rahmen der schulpraktischen Übungen ihrer Lehramtsausbildung bereits Forschende Lernarrangements nach dem CrEEd-Konzept erfolgreich organisiert. Die persönliche Erfahrung des Arrangierens Forschenden Lernens, welche eine Grundvoraussetzung zur validen Rückmeldung einiger Konstruktskalen darstellte, war hiermit gegeben.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass Selbstbestimmung und Exploration auf zwei unterschiedlichen Folien zu denken sind, und zwar einerseits als Elemente eines guten Unterrichts, andererseits aber auch als dispositionale Grundorientierungen der Lehrenden selbst. Damit wird einmal mehr klar, dass eine Lehre, die einem zeitgemäßen Qualitätsanspruch gerecht werden möchte, an diesen Variablen nicht ungeachtet vorbeisteuern kann.

 

Dissemination:

Reitinger, J. (2014). Selbstbestimmung und Wirksamkeitserwartung im Kontext der Organisation Forschender Lernarrangements. In G. Höhle (Hrsg.), Was sind gute Lehrerinnen und Lehrer? Zu den professionsbezogenen Gelingensbedingungen von Unterricht. Reihe "Theorie und Praxis der Schulpädagogik", Bd. 20, Immenhausen bei Kassel: Prolog-Verlag.

Publikationen (+ link zum OBV)
  • Reitinger, J. (2013). Forschendes Lernen. Theorie, Evaluation und Praxis. Immenhausen bei Kassel: Prolog-Verlag.
  • Byrne, B. M. (2009). Structural equation modeling with AMOS. Basic concepts, applications and programming. New York, London: Routledge.
  • Reeve, J. (2004). Self-determination theory applied to educational settings. In E. L. Deci & R. M. Ryan (Eds.), Handbook of self-determination research. pp. 183-203, Rochester: University of Rochester Press.
  • Ryan, R. M. & Deci, E. L. (2004). An overview of self-determination theory. An organismic-dialetical perspective. In E. L. Deci & R. M. Ryan (Eds.), Handbook of self-determination research. S. 3-36, Rochester: University of Rochester Press.
Hauptkategorie(n)Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Verhalten und Persönlichkeit
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