Beginnjahr 1999 | Abschlussjahr 2002 |
Institutionendurchführende Institutionen
PersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Abstrakt | Das Forschungsprojekt untersucht, wie Kinder die Grammatik ihrer Muttersprache, österreichisches Deutsch, erwerben. Der Erstspracherwerb von unauffälligen, einsprachig aufwachsenden Kleinkindern soll im Hinblick auf die Entwicklung der Grammatik (Morphologie, Morphosyntax und Syntax) theoretisch fundiert beschrieben, analysiert und interpretiert werden. Von Kindern, die österreichisches Deutsch erwerben, liegen systematische Untersuchungen dieser Art bis jetzt nicht vor. Erkenntnisse, die aus einer derartigen Arbeit hervorgehen, können dazu verhelfen, eine Vergleichsbasis für die Diagnostik von Sprachentwicklungsauffälligkeiten (Verzögerungen und Störungen im Erwerb der Grammatik) sowie die Grundlage für eine psycholinguistisch fundierte Therapie zu erlangen.Ein wesentliches Ziel ist, die Bandbreite der Variation zwischen verschiedenen Kindern zu erfassen und Invarianten des Grammatikerwerbs zu identifizieren. Dementsprechend wird die Sprachentwicklung mehrerer Kinder untersucht. Zur Bestimmung der sprachspezifischen Faktoren, die den Erwerb determinieren, dient ein sprachvergleichender Projektteil, der sich auf Erstspracherwerbsdaten aus slawischen Sprachen (vor allem Kroatisch, aber auch Polnisch und Russisch) bezieht. Die spezifische Grammatik dieser Sprachen ergibt eine breite Vergleichsbasis für einzelsprachlich variierende Faktoren. | |
Methode | Die Erhebung des Datenmaterials besteht in der Dokumentation der spontanen Sprachproduktion verschiedener Kinder über einen längeren Zeitraum (Alter ca. 14 Monate bis 5 Jahre). Regelmäßige Tonbandaufzeichnungen werden verschriftet und nach linguistischen Kriterien analysiert. Teile der Auswertung erfolgen computerunterstützt mit den Instrumentarien des international verbreiteten Systems CHILDES (Child Language Data Exchange System). | |
Ergebnisse | Zwei vielversprechende Ergebnisse konnten bis jetzt festgehalten werden: erste Auswertungen des österreichischen Datenmaterials weisen Besonderheiten auf, die mit den aus der Literatur bekannten Erwerbsverläufen im Deutschen nicht in Einklang stehen. Diese betreffen insbesondere den Zusammenhang von der Form des Verbs und seiner Position im Satz. Bedeutend sind auch die ersten sprachvergleichenden Untersuchungen. Die kroatischen Daten geben Aufschluss darüber, dass es im verbalen Bereich ganz andere Charakteristika, z.T. entgegengesetzte Muster gibt, als dies aus deutschen Erstspracherwerbsdaten bekannt ist. Diese beiden Punkte bestätigen die Wichtigkeit von Vergleichen, sowohl innerhalb einer Sprache als auch zwischen unterschiedlichen Sprachen. | |
Hauptkategorie(n) | Bildungsinhalt (Themenfeld) Verhalten und Persönlichkeit Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion) | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
|