Beginnjahr 2010 Abschlussjahr 2011

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durchführende Institutionen

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ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschForschendes Lernen, Konstruktivismus, Unterrichtskonzept, Selbstbestimmtheit, Vertrauensbasiertes Lernen, Lernarrangement
Schlagwörter Englischconstructivism, self-determination, discovering education, educational concept, trust-based learning, learning arrangement
Abstrakt

AuRELIA (Authentic Reflective Exploratory Learning and Interaction Arrangement) ist ein konstruktivistisches Konzept für forschendes Lernen mit heterogenen Schüler/-innengruppen. Das Konzept wurde in der Schulpraxis entwickelt und anschließend theoretisch fundamentiert.

Die theoretische Konzeption von AuRELIA stützt sich auf die sechs Unterrichtsprinzipien a) Vertrauen, b) Selbstbestimmtheit, c) Veranschaulichung, d) Sicherheit, e) Strukturierung und f) Differenzierung/Individualisierung. Diese Prinzipien stellten sich bei allen bisher durchgeführten Unterrichtsprojekten als wesentlich heraus (vgl. Reitinger 2011a). Auf Basis dieser Prinzipien werden AuRELIA-Projekte im Rahmen einer siebenstufigen forschungsprozessualen Struktur umgesetzt, die eine Verbindung der konstruktivistischen Handlungsstufen nach Reich (2006, S. 190) und dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnungsprozess nach Demuth et. al. (zit. nach Parchmann 2009, S. 81) darstellt. Diese Struktur umfasst die Phasen a) Emergenz, b) Vermutung, c) Konzeption, d) Untersuchung, e) Entdeckung, f) kritische Phase und g) Transfer (vgl. Reitinger 2011a). Dabei sind primär in der ersten Phase der Emergenz persönliche Erkenntnisinteressen der Schüler/-innen sowie die selbstbestimmte Entscheidung für oder auch gegen das Projekt aus konstruktivistischer Sicht sowie aus der Perspektive der Selbstbestimmungstheorie als wesentlich zu erachten.


MethodeZur Erörterung der Forschungsfrage F1 wurde als Datengrundlage das Planungstool OPeRA (vgl. Reitinger 2011b) verwendet, welches von den Studierenden zur Konzeption, Durchführung und Reflexion der AuRELIA-Treatments verwendet wurde. Die Hypothesen H1 bis H3 wurden im Rahmen einer quasiexperimentellen Replikationsstudie an den zwei Schulstandorten mit jeweils einer Treatment- und einer Kontrollklasse untersucht. Die Forschungsfrage F2 wurde anhand eines Postfragebogens deskriptiv erörtert.
ErgebnisseEs kann eine Steigerung der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung an einem der beiden Standorte mit einem signifikanten Ergebnis bestätigt werden. Die Erhöhung der speziellen Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf forschendes Handeln sowie eine Erweiterung des subjektiven Konzepts (SKs) hinsichtlich der Bedeutung von forschendem Handeln kann für beide Standorte als gegeben festgestellt werden, mit teils beachtlichen Effekten. Auswertungen von Items betreffend der Grundhaltung zum forschendes Lernen lassen auf eine prinzipiell hohe Akzeptanz schließen. Forschungsbericht (publiziert auf der Plattform Schulpädagogik-heute) http://www.schulpaedagogik-heute.de/index.php/forschung/forschungsbeitrag-2.html
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Im Rahmen einer Evaluierung war die empirische Fundamentierung des Konzeptes das primäre Bestreben. Hierfür wurde an zwei österreichischen Hauptschulen ein AuRELIA-Treatment von Studierenden der PH Diözese Linz mit wissenschaftlicher Begleitung durch den Forschungsprojektleiter durchgeführt und im Rahmen einer Studie untersucht. Die Forschungsfragen und Hypothesen waren folgende:

(F1)

Inwiefern treten in den durchgeführten AuRELIA-Projekten die weiter oben erwähnten Prinzipien im Rahmen der Vorbereitung und im Zuge der tatsächlichen Performanz als prozessförderliche, handlungsleitende Elemente in Erscheinung?

(H1)

AuRELIA-Unterricht erhöht bei Schüler/-innen die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (allg. SWE).

(H2)

AuRELIA-Unterricht erhöht bei Schüler/-innen die spezielle Selbstwirksamkeitserwartung (spez. SWE) in Bezug auf forschendes Handeln.

(H3)

AuRELIA-Unterricht erweitert das subjektive Konzept (SK) hinsichtlich der Bedeutung von forschendem Handeln.

(F2)

Inwiefern finden Schüler/-innen, die AuRELIA-Unterricht erfahren haben, Gefallen am forschenden, differenzierten bzw. selbstbestimmten Lernen?

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Publikationen (+ link zum OBV)
  • Glöckel, H. (1996). Vom Unterricht. Lehrbuch der allgemeinen Didaktik. Heilbrunn: Klinkhardt.
    Link zum Bibliotheken Verbund
  • Neber, H. (2006). Entdeckendes Lernen. In: K.-H. Arnold, U. Sandfuchs & J. Wiechmann (Hrsg.), Handbuch Unterricht (S. 284-288). Regensburg: Klinkhardt.
    Link zum Bibliotheken Verbund
  • Reich, K. (2006). Konstruktivistische Didaktik. Weinheim: Beltz
    Link zum Bibliotheken Verbund
  • Reitinger, J. (2007). Ich will wissen, also forsche ich! Schülerinnen und Schüler als Bildungs-forscher (Bereich Naturwissenschaften). PLUS LUCIS, Ausg. 1-2, S. 6-8. Wien: VFPC.
    Link zum Bibliotheken Verbund
  • Parchmann, I. (2009). Alltagsorientierung in den Naturwissenschaften. Forschendes Lernen im Chemieunterricht. In R. Messner (Hrsg.), Schule forscht. Ansätze und Methoden zum forschenden Lernen (S. 77-88) Hamburg: Edition Körber-Stiftung.
  • Reitinger. J. (2011a) Das AuRELIA-Konzept. Interessensförderung durch methodisch-strukturierte Öffnung des naturwissenschaftlichen Unterrichts. In A. Füchter & K. Moegling (Hrsg.): Diagnostik und Förderung. Beispiele aus der Unterrichtspraxis. Band 2, Kassel: Prolog-Verlag.
  • Reitinger, J. (2011b). Differenziertes forschendes Lernen in den Naturwissenschaften mit leistungsheterogenen Schüler/-innengruppen. Eine empirische Studie zur Performanz und Wirksamkeit des AuRELIA-Konzeptes. Schulpädagogik heute, 04/11. http://www.schulpaedagogik-heute.de/index.php/forschung/forschungsbeitrag-2.html (22-09-2011).
  • Demuth, R., Gräsel, C., Parchmann, I. & Ralle, B. (2008). Chemie im Kontext – Von der Innovation zur nachhaltigen Vorbereitung eines Unterrichtskonzepts. Münster, New York, München und Berlin: Waxmann.
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