Beginnjahr 2007 | Abschlussjahr 2009 |
Institutionendurchführende Institutionen übergeordnete Institutionen finanzierende InstitutionenPersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Abstrakt | Im Herbst 2007 wurde die Pädagogische Hochschule Tirol beauftragt, das Lehrlingspilotprojekt „Sprachfit – Radiofit“ der Arbeiterkammer Tirol professionell zu begleiten und zu evaluieren. Es wurde ein Kursangebot entwickelt, das den Lehrlingen Spaß macht und in welchem sie sich intensiv mit der deutschen Sprache beschäftigen. Die Lehrlinge machten Radio. Dazu mussten sie Texte recherchieren, vergleichen und zusammenfassen, Interviews führen, die gesammelten Materialien zusammentragen, einen Beitrag verfassen und diesen hörergerecht im Radio präsentieren. Evaluationsleitenden Fragen: 1. Ist das Curriculum für lernschwache Lehrlinge geeignet? Welche Methoden sind für den Lernfortschritt besonders effektiv? 2. Welche Lernfortschritte und welche Entwicklung hinsichtlich der Sprachsensibilisierung und desSprachverhaltens können bei den Jugendlichen am Ende des AK-Projektes festgestellt werden? 3. Welche nachhaltige Kompetenzsteigerung und Sprachsensibilisierung kann festgestellt werden? 4. Kann der Zugang zur Sprachförderung über das Lehrlingspilotprojekt „Sprachfit – Radiofit“ weiterempfohlen werden? | |
Methode | Zur Beantwortung der evaluationsleitenden Fragen wurden Daten zu zwei Messzeitpunkten (Eingangs- sowie Abschlusserhebung) mittels folgender Instrumente erhoben: Selbsteinschätzungsbogen zur Sprachsensibilität und zum Sprachverhalten; Lesekompetenzmessung mittels Lesesaufgaben; Kommunikationskompetenzmessung mittels Präsentationsaufgaben. Für jeden teilnehmenden Lehrling wird ein Kompetenzprofil erstellt. Der Entwicklungsprozess wird im Kompetenzprofil am Ende des Kurses in einer formativen Evaluation nachgezeichnet. Die Daten werden deskriptiv und analytisch mit dem Statistikprogramm SPSS ausgewertet. Nach Projektabschluss werden der Kursleiter in einem Einzelinterview und die teilnehmenden Lehrlinge in zwei Gruppeninterviews mittels Leitfragen befragt. Eine Nacherhebung zur Feststellung der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit ist sechs bis neun Monate nach Projektabschluss geplant. | |
Ergebnisse | Die Zwischenergebnisse der Evaluation veranschaulichen die Notwendigkeit von attraktiven Förderprogrammen für lernbenachteiligte Jugendliche. Die Auswertung der zu Beginn des AK-Projekts gestellten Leseaufgabe, welche für die Zielgruppe „Lehrlinge mit angenommener Leseschwäche“ entwickelt wurde, weist bei 65% der getesteten Lehrlinge (n=20) eine geringe bis durchschnittliche Lesekompetenz nach. Auch die Kommunikationskompetenzmessung (n=15) belegt, dass ein mitunter starker Förderbedarf gegeben ist. Aus dem bisherhigen Projektverlauf kann gesagt werden, dass sich die Teilnahme in Bezug auf das Leseverhalten (Medien, die gelesen werden, Leseintensität) sowie Interesse an Radiosendungen nicht ausgewirkt hat. Beim Vergleich der Mittelwerte der erreichten Punktezahlen in der Eingangs- und Abschlusserhebung kann keine signifikante Verbesserung der Lesekompetenz jedoch eine starke Verbesserung der Kommunikationskompetenz, hier: Präsentationskompetenz, nachgewiesen werden. Die Lernfortschritte der Lehrlinge wirken sich aus subjektiver Sicht bereits im Beruf aus (Sicherheit, Ausdrucksfähigkeit). | |
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren | Als Zielgruppe für das AK-Projekt wurden lernschwache Lehrlinge der Tiroler Fachberufsschule Bautechnik und Malerei in Absam im Alter von 15 bis 16 Jahren definiert. | |
Publikationen (+ link zum OBV) |
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Hauptkategorie(n) | Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion) Verhalten und Persönlichkeit | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
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