Beginnjahr 2007 Abschlussjahr 2007

Institutionen

durchführende Institutionen finanzierende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
AbstraktIm Jahr 1978 kam es zum Grundsatzerlass, die Politische Bildung als Unterrichtsprinzip zu etablieren. Seither liegt es an den Lehrer/innen, diese Chance zu bewusster Erziehung zu nützen. Eine Zusammenfassung der Stellungnahmen zur Politischen Bildung läuft darauf hinaus, dass auch Kinder- und Jugendbücher als pädagogische Unterrichtsmittel fungieren können, um eine effiziente Umsetzung dieses Erlasses zu erfüllen. In diesem Forschungsprojekt geht es um die Klärung der These, dass das politische Kinderbuch seinen Platz im Unterricht haben darf.Der Fokus liegt im konkreten Fall auf dem Thema "Antisemitismus und Holocaust" in der Kinder- und Jugendliteratur (KJL). Die Behandlung dieses Themas unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Themen in der KJL, die im wesentlichen Problemfelder tangieren, mit denen Jugendliche bereits selbst Erfahrungen machen konnten. Der Holocaust ist aber nur mehr indirekt nachvollziehbar. Seine Vermittlung muss sich dem Erleben des Kindes annähern und nicht auf der Stufe der einseitigen Vermittlung von Informationen über die menschenvernichtende Politik des Nationalsozialismus stehen bleiben. Die Konfrontation mit dieser Thematik stellt einen wesentlichen Aufgabenbereich für Erziehende in pädagogischen Einrichtungen, wie auch für das Elternhaus dar. Allerdings bergen Bücher die Gefahr, komplexe Vorgänge zu vereinfachen oder zu trivialisieren. Unter diesen Blickwinkeln beschäftigte sich eine Gruppe Studierender mit dem Buch"Die Kinder aus Theresienstadt" von Kathy Kacer.
MethodeDas erwähnte Buch wurde in sieben vierten Klassen der Hauptschule mit insgesamt 154 SchülerInnen eingesetzt. Auf spezielle Vorgaben hin reagierten die Befragten spontan im Anschluss an die Lektüre. Die Reaktionen boten Aufschluss über die Tauglichkeit der Buches als Unterrichtsmittel.
ErgebnisseDie Schüler/innen gewannen viele Erkenntnisse, die für junge Menschen als wertvoll zu bezeichnen sind. Es muss zwar ein reduziertes Täterbild konstatiert werden, woraus ersichtlich ist, dass ein Buch nicht allein im Stande sein kann, diesen Themenkomplex zu behandeln. Es bedarf einer unterstüztenden Begleitung durch kompetente Eltern und Lehrer/innen, um ein authentisches Geschichtsbild zu vermitteln. Resümierend kann festgestellt werden, dass die Kinder- und Jugendliteratur durchaus ihren Platz im Unterricht haben darf, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen: Adäquatheit, kompetente Begleitung und Aktualisierung der Thematik.
Erhebungstechniken und AuswahlverfahrenDie Vorarbeiten bestanden im Zurverfügungstellen von Materialien und Informationen über Theresienstadt. Damit wurde dem Auftrag Rechnung getragen, die Informationen für die Leser/innen nicht nur auf die Lektüre zu beschränken, sondern begleitende Unterstützung anzubieten. Der zweite Teil der Projektarbeit bestand in dem Versuch, die Art der Rezeption durch die Schüler/innen zu beschreiben. Es wurde mittels Fragebogen erhoben, welche Leseeindrücke hervorgerufen wurden.
Publikationen (+ link zum OBV)
  • Windegger, Josef : Im Dienste der Politischen Bildung: Kinder und Jugendliteratur zum Themenkomplex "Holocaust und Antisemitismus" : 2008. - - In: F & E-Edition / Hrsg.: Vizerektorat für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg (Feldkirch), 2008,11, S. 17 - 25
    Link zum Bibliotheken Verbund
Hauptkategorie(n)Bildungsinhalt (Themenfeld)
Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Mit den Themen des Projekts weitersuchen