Beginnjahr 2014 Abschlussjahr 2014

Institutionen

durchführende Institutionen finanzierende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschAnerkennung von Bildungsabschlüssen
Schlagwörter Englischrecognition
Abstrakt

 

 

Österreich hat keine ausgeprägte Tradition der Anerkennung von Qualifikationen zwischen verschiedenen Lernorten/-institutionen/-ebenen. Dies trifft auch auf den Transfer von Lernergebnissen bei facheinschlägiger Bildungswahl zu.

Untersucht wurden die Schnittstellen zwischen der höheren technischen Lehranstalt (HTL) und dem technischen Tertiärbereich (technische Fachhochschulen, technische Universitäten). Zusätzlich wurden auch analoge Analysen für die höhere land- und forstwirtschaftliche Schule (HLFS) durchgeführt.

 

Methode

Literaturanalyse, ExpertInnen-Interviews (HTL-/HLFS-Schulleitung, Universitäts- sowie Fachhochschulen), Primärerhebung in HTLs sowie HLFS zu Ausmaß und Formen von Anerkennungs-/Anrechungskooperationen zwischen HTL und hochschulischen Bildungseinrichtungen

Ergebnisse

 

Die Schnittstelle zwischen BHS und Tertiärsektor ist in Österreich traditionell durch die mit der Reifeprüfung verbundene Berechtigungslogik strukturiert, die den generellen Zugang zu einem hochschulischen Studium vermittelt. Nach der Zulassung zum Studium gibt es die Möglichkeit, sich Prüfungen, die bereits in anderen Bildungseinrichtungen abgelegt wurden, anerkennen zu lassen, sofern diese jenen im Curriculum vorgeschriebenen Prüfungen gleichwertig sind. Darüber sowie über das Ausmaß an Anrechnungen entscheiden die Terti­äreinrichtungen autonom. Daher müssen entsprechende Anträge auf Anerkennung/Anrech­nung auch von den Studierenden auf individuellem Weg eingebracht werden.

In der Realität haben sich jedoch vielfältige – zumeist bilaterale – Kooperationen zwischen HTL-Fachrichtungsstandorten und hochschulischen Einrichtungen zur Anerkennung von Vorbildungsleistungen entwickelt: Knapp 60% aller HTL-Fachrichtungs­standorte haben zumindest eine derartige Anerkennungskooperation (AK). Nur zwei HTL-Fachrichtungen haben keine derartige Kooperation. Insgesamt wurden in der eigens für diese Studie durch­geführten Online-Befragung 36 verschiedene hochschulische Institutionen genannt, mit denen AKs bestehen. In Summe handelt es sich derzeit um 123 Kooperationen.

Charakteristisch für derartige Anerkennungskooperationen ist:

 …sie bestehen zumeist mit inländischen FHs und weniger oft mit Universitäten

 ... es gibt auch Kooperationen mit ausländischen Tertiäreinrichtungen

 … HTL-Fachrichtungsstandorte haben zumeist 1 bis 2 Kooperationen

 … Vereinbarungen sind großteils informeller Natur

 … Standorte von HTL und Hochschule meist in geografischer Nähe

… oft werden ganze Semester (zumeist 1 bis 2) angerechnet.

 Die Studie thematisiert und analysiert weitere relevante Aspekte der Anerkennung/Anrechnung (bspw. Bandbreite der Anerkennungspraktiken, Erfahrungen zum Studienerfolg). Zudem werden offen Fragen und Problemlagen adressiert die gegenwärtiger einer erweiterten und vertieften Praxis facheinschlägiger Anerkennungen entgegenstehen. Entsprechende Ansätze und Überlegungen zu einer Beförderung von Anerkennung werden ebenfalls aufgezeigt / angesprochen.
Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Primärerhebung an allen österreichischen HTL-Fachrichtungsstandorten. Die Online-Befragung fand vom März bis April 2014 statt und rund drei Viertel aller HTL- sowie zwei Drittel aller HLFS-Fachrichtun­gen haben an ihr teilgenommen. Eine analoge Befragung wurde an den HLFS-Standorten durchgeführt.

Juli und im August 2014: Durchführung von 22 qualitativen gesprächsleitfadengestützen ExpertInnen-Interviews: 11 Interviews mit HTL-Abteilungsvorständen, 3 mit HLFS-Abteilungsvorstän­den sowie 8 mit  (Vize-)RektorInnen tertiärer Bildungseinrichtungen (6 FH, 2 Uni­versitäten).

 
Publikationen (+ link zum OBV)
  • Schmid Kurt / Gruber Benjamin / Nowak Sabine: „Anerkennung an der Schnittstelle HTL/HLFS – tertiärer Sektor“. ibw-Forschungsbericht Nr. 181, Wien 2014. Schmid Kurt / Gruber Benjamin / Nowak Sabine: „Anerkennung an der Schnittstelle HTL/HLFS – tertiärer Sektor“. ibw research brief Nr. 87, Wien 2014 (Engl. Version: Recognition at the interface between HTL/HLFS – tertiary sector).
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