Beginnjahr 2019 Abschlussjahr 2021

Institutionen

durchführende Institutionen übergeordnete Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich, Steiermark Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschGewalt, Digitale Medien, Internet
Abstrakt

Im Rahmen des Projekts NoHate@WebStyria erforschen die Konsortiumsmitglieder das Phänomen Online Hate Speech, das heißt Beleidigungen im Internet, die aufgrund persönlicher Merkmale wie ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Sexualität erfolgen, Aufrufe zu Gewalt gegen Gruppen mit diesen Merkmalen oder die Leugnung des Holocausts. Im Zentrum der Forschung stehen eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme von Online Hate Speech in der Steiermark, Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung sowie die Entwicklung von Gegenstrategien.

Das Projekt “NoHate@WebStyria” hat es sich zum Ziel gesetzt, online Hate Speech an und für sich zu erforschen und dabei besonderes Augenmerk auf dessen Auswirkungen auf die Bevölkerung in der Steiermark zu legen. Das Projektteam besteht aus Mitarbeiter_innen des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums der Universität Graz (UNI-ETC), der FH Joanneum und der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, womit ein interdisziplinäres, theoretisch und praktisch erfahrenes Konsortium zusammengestellt werden konnte. Um online Hate Speech umfassend analysieren zu können, sind der internationale, europäische und österreichische (menschen-)rechtliche Rahmen, das Rechtsempfinden der steirischen Bevölkerung in diesem Zusammenhang, die Inhalte von Hasspostings als solche und die sozioökonomischen Auswirkungen des Phänomens auf die demokratische Kultur in der Steiermark zu berücksichtigen. Informiert werden all diese Forschungsprozesse von den Praxiserfahrungen der Mitarbeiter_innen der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, die lokale und regionale Entwicklungen in der Steiermark bezüglich online Hate Speech aus erster Hand beurteilen können. Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark ist darüber hinaus mit ihrem Meldesystem „Ban Hate App“, das mit dem European Youth Award 2017 ausgezeichnet wurde, und im Angebot entsprechender Hilfestellungen für Betroffene von Hass im Internet europäische Vorreiterin. Die erstmalige soziologische Detailauswertung von kürzlich eingelangten Meldungen erlaubt es dementsprechend, diesen Spitzenplatz zu festigen und rechts-, sozial- und politikwissenschaftliche Schlüsse darauf zu ziehen, wie in Zukunft ein von gegenseitigem Respekt geprägter Umgang miteinander in Onlinemedien sichergestellt werden kann. Zusätzlich dazu führen die Forscher_innen der FH Joanneum mit ihrer medien-, geschlechter- und sozialwissenschaftlichen Expertise im Rahmen des Projektes Interviews mit Expert_innen (aus der Strafverfolgung und Bewährungshilfe) und eine Online-Befragung zur Ermittlung des Rechtsempfindens der Steirer_innen im Bereich von online Hate Speech durch, um zu zeigen, wo Theorie und Praxis im rechtlichen und sozialen Sinne auseinanderfallen. Aus den kondensierten Erkenntnissen aller während des gesamten Durchführungszeit ineinander verwobenen Projektstreams erstellt das Projektteam sowohl konkrete Handlungsempfehlungen an die steirische Landes- und Gemeindepolitik, als auch eine Analyse der einschlägigen österreichischen Rechtsvorschriften in Hinblick auf deren Geeignetheit, online Hate Speech (im general-, als auch im spezialpräventiven Sinne) wirksam zu bekämpfen. Zur Verbreitung der Projektergebnisse sind sowohl science to public Veranstaltungen, als auch Workshops und Seminare mit Praktiker_innen geplant. Das Projekt soll somit im Ergebnis strategische Weichenstellungen für eine zukunftssichere, digital fortschrittliche und gesellschaftlich harmonische Steiermark unterstützen.

Internet (pages + downloads)
Hauptkategorie(n)Information, Kommunikation, Statistik
Bildungsinhalt (Themenfeld)
Soziales Umfeld (Gesellschaft, Kultur, Sprache und Religion)
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