Beginnjahr 2010 | Abschlussjahr 2018 |
Institutionendurchführende Institutionen
PersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Schlagwörter Deutsch | Bildungsreform – Universitätsreform – Universitäten – Gymnasien – Österreichische Geschichte – Neoabsolutismus – Edition – Digital Humanities | |
Schlagwörter Englisch | universities, educational reform, university history | |
Abstrakt | Das Projekt befasst sich mit der Konzeption, Umsetzung und Rezeption der Thun-Hohenstein’schen Bildungsreformen zwischen 1849–1860. Diese Reformen, benannt nach dem damaligen Unterrichtsminister Leo Thun-Hohenstein, wurden in der Folge der Revolution von 1848 vollzogen und beeinflussten nachhaltig die Entwicklung des österreichischen Bildungssystems. Die Historiographie zu den Reformen, vor allem aber zu Leo Thun-Hohenstein, war von Anfang geprägt von Widersprüchen und weltanschaulichen Urteilen. Mit dem Projekt werden die Reformen daher auf neuer Quellengrundlage erforscht und eingefahrene Urteile einer Neubewertung unterzogen. Dazu wurde die gesamte private Korrespondenz des Ministers digital ediert und erforscht. Außerdem wurden zahlreiche weitere Quellen für die Geschichte der Bildungsreform untersucht. Das Projekt hat – so wie die Bildungsreform selbst – zwei große Schwerpunkte, einerseits die die österreichischen Universitäten und andererseits die Reform der Gymnasien in der Habsburgermonarchie. Eine Reform der Volksschulen war zwar auch geplant, allerdings war gerade im Bereich der Elementarbildung die politischen Widerstände zu groß, so dass dies zunächst unterblieb. Im Bereich der Universitäten stand besonders die Aufwertung der Philosophischen Fakultäten, die Einführung der Lehr- und Lernfreiheit sowie die Etablierung neuer Disziplinen im Zentrum der Reformen. Die Gymnasien wurden um zwei Jahre verlängert und mit der neu eingeführten Matura-Prüfung abgeschlossen, der Schwerpunkt wurde auf die klassischen Sprachen gelegt. Die Bildungsreformen werden dabei als integraler Bestandteile der allgemeinen politischen Reformen des Habsburgerreichs in den 1850er Jahren betrachtet. So wird auch, dem Trend zu einer Neubewertung des Neoabsolutismus in Österreich folgend, nach der Einbettung der Bildungsreformen in diese Phase der österreichischen Geschichte gefragt. Thematisiert werden auch die Vorbilder der Reform, die allgemein im preußischen Bildungssystem gesehen werden und somit die Frage nach dem (Konkurrenz-)Verhältnis von österreichischen und deutschen Universitäten und Gymnasien ermöglichen und die Betrachtung des Dualismus zwischen Preußen und Österreich um einen weiteren Blickwinkel ergänzen. Die Erforschung der Umsetzung der Reformen bilden den Schwerpunkt des Projekts. Außerdem wird die Rezeptionsgeschichte der Reformen und ihres Urhebers, Leo Thun-Hohenstein, behandelt. Hier verdeutlichen sich einerseits die unterschiedlichen nationalen Traditionen in der Historiographie zu Leo Thun und damit auch ein Nachwirken des Nationalitätenkonflikts der Habsburgermonarchie. Andererseits zeigt die Untersuchung der Rezeption auch die unterschiedlichen Formen der Deutung und Instrumentalisierung der Reformen und Leo Thuns im Hinblick auf die Gestaltung der Bildungspolitik nach 1918, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Personen: Brigitte Mazohl Christof Aichner Tanja Kraler Sieglinde Kapferer | |
Publikationen (+ link zum OBV) |
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Internet (pages + downloads) | ||
Hauptkategorie(n) | Bildungswesen (Themenfeld) Bildungspolitik und Bildungsverwaltung Bildungsinhalt (Themenfeld) | |
Mit den Themen des Projekts weitersuchen |
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