Beginnjahr 2015 Abschlussjahr 2016

Institutionen

durchführende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschMobiles Lernen
Schlagwörter EnglischE-Learning
Abstrakt

Im Projekt "Mobile Learning" wurden Konzepte für den didaktischen Einsatz von Tablet PCs in der Sekundarstufe I und teilweise in der Primarstufe entwickelt, eingeführt und überprüft. Im beantragten Projekt wurden die Rahmenbedingungen und der Erfolg der Einführung und des Einsatzes von Tablet PCs anhand von drei Zielen überprüft:

  • Förderung und Verbreiterung der didaktisch sinnvollen Nutzung neuer Technologien am Beispiel des Tablet-Einsatzes im Unterricht durch ein schulartenübergreifendes Peer-Learning Prinzip,
  • nachhaltige Verankerung von E-Learning an den teilnehmenden Schulstandorten durch das Schaffen eines breiten Commitments am Standort,
  • Qualifizierung der Einsteiger-Schulen und der Lehrpersonen, damit diese zu einer weiteren Verbreiterung beitragen können.

Ad 1: Förderung und Verbreiterung der didaktisch sinnvollen Nutzung neuer Technologien. Nur die Einführung der Technologie bringt noch keinen didaktischen Nutzen wie aktuelle OECD-Studien belegen. Vielmehr trägt zum Erfolg bei, wie die jeweilige Technologie didaktisch eingesetzt wird (OECD, 2015). Daher hat die Evaluation ihren Fokus darauf gerichtet, wie Tablet PCs für unterschiedliche didaktische Zwecke eingesetzt werden können, z.B. um die Medienkompetenz zu fördern, um kognitive und metakognitive Fähigkeiten des Lernens zu fördern, oder auch um Lerninhalte medial aufbereitet darzustellen.

Ad 2: Nachhaltige Verankerung von E-Learning an den teilnehmenden Schulstandorten. Die Nachhaltigkeit der entwickelten Konzepte wurde anhand unterschiedlicher Kriterien untersucht, z. B. der Konkretheit und der Langfristigkeit der geplanten Entwicklungsmaßnahmen, der gewählten Struktur für die Einbindung der Lehrer/innen und deren Aufgaben, das Zusammenspiel der intendierten Projektstruktur mit bereits vorhandenen Strukturen und Ressourcen. Daneben werden persönliche Einstellungen und die Motivation der beteiligten Akteure erfasst.

Ad 3: Qualifizierung der Einsteiger-Schulen und der Lehrpersonen. Hier wurden vor allem die geplanten Qualifizierungsmaßnahmen und deren Wirksamkeit (aus der Sicht der beteiligten Lehrer/innen) erhoben.

Die Evaluation richtet im Sinne einer Kontext/Input- und einer formativen Evaluation besonderes Augenmerk darauf, Erfolgsfaktoren für die didaktisch sinnvolle Einführung von Tablet PCs in den Schulen zu bestimmen. Die drei oben genannten Ziele werden in einem Längsschnittdesign mit zwei Zeitpunkten untersucht. Es wird eine Verschränkung unterschiedlicher Evaluationsmethoden gewählt.

Projektbeginn: Die Zielvorstellungen und die vorhandenen materiellen und personenbezogenen Ressourcen werden über standardisierte Erhebungen erfasst. Zusätzlich wird ein Leitfaden für Koordinator/inn/en für die Beobachtung des Tablet-Einsatzes im Unterricht entwickelt.

Projektende: Es wird erfasst, inwiefern die Zielvorstellungen umgesetzt werden konnten.

Zusätzlich werden drei bis vier Schulen exemplarisch ausgewählt und es werden in Fallstudien anhand dieser Schulen Erfolgs- und Risikofaktoren für die Einführung und Nutzung von Tablet PCs bestimmt sowie Best-Practice-Modelle aufgezeigt. Dazu werden Interviews durchgeführt.

Die Evaluation soll Erkenntnisse liefern, die den beteiligten Projektschulen, aber auch weiteren Schulen, die an einer Nutzung von Tablet PCs im Unterricht interessiert sind, und natürlich auch den Auftraggebern der Evaluation Nutzen bringen. Im vorliegenden Projekt geht es dabei vor allem um die Identifikation von Erfolgsfaktoren für den didaktisch sinnvollen Einsatz von Tablets an Schulen. Die angestrebte Evaluation verfolgt in diesem Fall vorrangig eine Erkenntnis- sowie eine Lernfunktion (Stockmann, 2004; Brunner, Stanat & Pant, 2014).

Literatur

Brunner, M., Stanat, P. & Pant, H.A. (2014). Diagnostik und Evaluation. In T. Seidel. & A. Krapp (Hrsg.). Pädagogische Psychologie (483-516). Weinheim: Beltz.

Bortz, J & Döring, N. (2002). Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Berlin: Springer.

Kromrey, H. (2001). Evaluation – ein vielschichtiges Konzept. Begriff und Methodik von Evaluierung und Evaluationsforschung. Empfehlungen für die Praxis. Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 24(2), 105-131.

OECD (2015). Students, Computers  and Learning:  Making the Connection. Paris: OECD Publishing. doi: http://dx.doi.org/10.1787/9789264239555-en

Paechter, M. (2009). The QIBB quality initiative of the vocational training system in Austria. European Journal of Vocational Training, 48(3), 167-183. http://www.cedefop.europa.eu/EN/publications/16490.aspx

Paechter, M., Fritz, B., Maier, B., & Manhal, S. (2007). eSTUDY - eLearning im Stu­dium: Wie beurteilen und nutzen Studierende eLearning? Bundesministerium für Wis­sen­schaft und Forschung: Wien. http://www.e-science.at/dokumente/eSTUDY_Endbericht.pdf

Paechter, M., Stock, M., Schmölzer-Eibinger, S., Slepcevic-Zach, P. & Weirer, W. (2012). Handbuch Kompetenzorientierter Unterricht. Weinheim: Beltz.

Stockmann, R. (2002). Was ist eine gute Evaluation. Saarbrücken: Centrum für Evaluation.

Stufflebeam, D. L. (1994). Professional Standards for Educational Evaluation: United States. In T. Husén & T.N. Posthlethwaite (Eds.), The International Encyclopedia of Education. Pergamon Press: Oxford.

Methode

Der gewählte methodische Ansatz lässt sich wie folgt beschreiben:

  • Empirischer Ansatz: Um die Evaluationsziele zu erreichen, wird ein empirischer Ansatz der Evaluation gewählt (Bortz & Döring, 2002).
  • Externe/Interne Evaluation: Es handelt sich um eine externe Evaluation (Paechter, 2009; Stufflebeam, 1994), bei der Expert/inn/en, die nicht an der Umsetzung der Projekte und Konzepte beteiligt sind, die Evaluation planen und ausführen.
  • Formative Evaluation: Es werden die Planungsphase und die Implementationsphase des Tablet PC-Einsatzes evaluiert. Es wird also vorwiegend eine formative Evaluation durchgeführt (Stockmann, 2002). Es werden also sowohl Kontext- und Inputfaktoren (Rahmenbedingungen, notwendige Ressourcen) als auch Prozesse in der Implementationsphase (Erfahrungen der beteiligten Lehrer/innen und  der Direktion) und erste Ergebnisse erfasst.
  • Partizipativer Ansatz: In der Regel werden Evaluator/inn/en in einer für sie fremden Umwelt tätig. Die Validität der Evaluationsergebnisse lässt sich verbessern, wenn ein partizipativer Ansatz gewählt wird, in dem die Evaluation mit den beteiligten Akteuren abgestimmt ist (Stockmann, 2002; Kromrey, 2001).
  • Multimethodischer Ansatz: Die Validität von Ergebnissen kann durch das Heranziehen unterschiedlicher Datenquellen erhöht werden (Stockmann, 2002). Daher werden im Projekt "Mobile Learning" standardisierte Befragungen, Interviews und Fallstudien durchgeführt.
Hauptkategorie(n)Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Information, Kommunikation, Statistik
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