Beginnjahr 2016 | Abschlussjahr |
Institutionendurchführende Institutionen übergeordnete InstitutionenPersonenProjektleiterInnen+Ansprechpersonen |
Ländercode Österreich | Sprachcode Deutsch | |
Schlagwörter Deutsch | Rechtschreibschwäche, Leseleistung, Lesestörung, neurologische Ursachen | |
Abstrakt | Thema Identifizierung neurobiologischer Grundlagen und neurokognitiver Profile bei Kindern mit isolierten Störungen des Lesens und des Rechtschreibens Zusammenfassung Theoretischer Hintergrund: Die Lese-Rechtschreibstörung stellt eine der häufigsten Entwicklungsstörungen des Kindes- und Jugendalters dar. Zahlreiche Studien zur Untersuchung der kognitiven Kerndefizite und der neurobiologischen Grundlagen der Lese- und Rechtschreibstörung haben zu einem besseren Verständnis dieser Lernstörung geführt. In der Regel gehen diese Studien davon aus, dass Defizite im Lesen und Defizite im Rechtschreiben ein- und dasselbe Störungsbild darstellen. Aktuelle Befunde zeigen jedoch, dass Defizite im Lesen und Defizite im Rechtschreiben auch unabhängig voneinander auftreten können und mit jeweils unterschiedlichen kognitiven Defiziten assoziiert sind. Diese Befunde weisen auf unterschiedliche Ätiologien der beiden Störungen hin. Ziele: Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es, diese Unterschiede durch Analysen der Wortverarbeitung weiter zu spezifizieren. Mittels geeigneter Methoden (Analyse der Blickbewegungen, EEG- und (f)MRT-Paradigmen) werden die kognitiven Profile und neurobiologischen Korrelate erfasst, welche die auf der Verhaltensebene beobachteten Dissoziationen von Lese- und Rechtschreibstörungen erklären. Das Projekt ermöglicht ein besseres Verständnis der kognitiven Mechanismen, die isolierten Störungen des Lesens und isolierten Störungen des Rechtschreibens zugrunde liegen. Die Ergebnisse dieses Projektes sind nicht nur für die Weiterentwicklung von Modellen im Bereich der Schriftsprachstörungen von Bedeutung, sondern haben darüber hinaus auch wesentliche Implikationen für die Diagnostik und Therapie. Die Identifizierung kognitiver Profile und ein differenziertes Verständnis der zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen isolierter Störungen des Lesens und isolierter Störungen des Rechtschreibens bilden die Grundlage für die Entwicklung spezifischer Förderansätze. | |
Methode | Methode: Das Vorhaben wurde als bilaterales Forschungsprojekt konzipiert (DACH Projekt), um Synergieeffekte zu erzielen. Die Erhebung an zwei Standorten ist Voraussetzung für den Erfolg des Projektes. Dies gewährleistet die Rekrutierung einer ausreichend großen Stichprobe und ermöglicht die Analyse auf drei verschiedenen Beobachtungsebenen (Verhaltens-, Kognitions-und Gehirnebene), aufgrund der unterschiedlichen Expertisen, die von Seiten der AntragstellerInnen in das Projekt eingebracht werden. Die beiden neurobiologischen Methoden werden (fMRI und ERP) entsprechend der Expertise der Antragsteller/-innen auf die zwei Standorte aufgeteilt, so dass die fMRI Daten in Graz und die ERP Daten in München erhoben werden. Die Verhaltens- und kognitiven Maße (inkl. Blickbewegungsexperiment) werden von beiden Partnern erhoben, so dass diese mit den neurobiologischen Korrelaten spezifischer Defizitgruppen assoziiert werden können. In einer ersten Screeningphase werden anhand von Klassentests zur Erhebung der Lese- und Rechtschreibleistung Ende der 3. Schulstufe bzw. Anfang der 4. Schulstufe vier Gruppen selektiert: isolierte Rechtschreibschwäche trotz altersgemäßer Leseentwicklung, isolierte Leseschwäche trotz altersgemäßer Rechtschreibkompetenz, kombinierte Lese- und Rechtschreibschwäche und eine Kontrollgruppe mit altersentsprechender Leistung im Lesen und Rechtschreiben. Diese vier spezifisch ausgewählten Gruppen (N=80 pro Standort) werden an drei individuell durchgeführten Testungen teilnehmen, die der Erhebung der kognitiven Profile und neurobiologischen Korrelate dienen, die mit isolierten Lese-, isolierten Rechtschreib- und kombinierten Lese- und Rechtschreibstörungen assoziiert sind. Im Vordergrund steht bei diesen Erhebungen die Untersuchung lexikalischer und sublexikalischer Prozesse bei der Worterkennung. | |
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Hauptkategorie(n) | Bildungsinhalt (Themenfeld) Sonderpädagogische Förderung (Themenfeld) Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden) Verhalten und Persönlichkeit | |
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