Beginnjahr 2011 Abschlussjahr 2015

Institutionen

durchführende Institutionen übergeordnete Institutionen finanzierende Institutionen

Personen

ProjektleiterInnen+Ansprechpersonen MitarbeiterInnen
Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschInklusion, Österreichische Gebärdensprache, Linguistik
Abstrakt

Das Projekt untersucht Texte/Diskurse der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) bezüglich prosodischer Kodierungsphänomene, welche Anzeiger (cues) für Textsegmentierung bzw. -strukturierung sind. Dabei wird ein innovativer interaktional-funktionaler Ansatz gewählt, welcher davon ausgeht, dass sprachliche Mittel - insbesondere prosodische - eine wichtige Rolle bei der Konstruktion interaktionaler Einheiten darstellen. Am Projekt haben GebärdensprachforscherInnen und im Sinne der Inklusion Personen, welche die ÖGS als Erstprache benutzen, mitgearbeitet.

Methode

user-based approach, embedded in the cognitive-functional theory

Ergebnisse

Ergebnisse zu Segmentationseinheiten:
Die Ergebnisse zeigen, dass gebärdensprachkompetente Personen sowie Personen ohne diese Kompetenz im Durchschnitt 14 Grenzen pro Minute bestimmten konnten.  Der Vergleich der Segmentationseinheiten zwischen den einzelnen TeilnehmerInnen ergibt zwei unterschiedliche Segmentationseinheiten: 

a) "längere Einheiten", die mit einer Übereinstimmung von 60 % der TeilnehmerInnen bestimmt wurden und durch lange Pausen, gleichzeitiges Auftreten von mehreren Grenzsignalen und hervorstechenderen Grenzsignalen (z.B. starkes Kopfnicken) gekennzeichnet sind;

b) "kleinere Einheiten", die zwischen den großen Einheiten auftragen, mit einer Übereinstimmung von 40% – 60% der TeilnehmerInnen bestimmt wurden und durch Blinzelbewegungen der Augen, Palm-up (Handfläche-nach-oben), kurze Pausen zwischen den Segmentationseinheiten, längeres Beibehalten einer Kopf- oder Körperposition bzw. einer Kopf- oder Körperbewegung sowie längeres Beibehalten einer Mimik (z.B. Zusammengezogene oder gehobene Augenbrauen während einer Segmentationseinheit) gekennzeichnet sind;

 

Ergebnisse zu Segmentationsanzeiger:
Als manuelle (die Hände betreffend) Grenzsignale wurden Ruhepositionen der Hände, Verharren in der letzten Gebärde einer Einheit, (mehrmalige) Bewegungswiederholung der letzten Gebärde einer Einheit und langsamer/schneller werden einer Gebärde genannt. Als nicht-manuelle (Gesicht, Kopf, Körper betreffend) Grenzsignale wurden Kopfbewegungen wie Nicken, Kopfschütteln, Kopf in einer Position (nach oben/unten/seitlich) halten, Bewegungen des Oberkörpers wie z.B. Aufrichten und Absenken des Oberkörpers, Hin- und Herschwenken des Oberkörpers pro Einheit, Gewichtsverlagerung von einem Bein auf das andere pro Einheit, Bewegungen der Augenbrauen wie Hochziehen bzw. Zusammenziehen der Augenbrauen während einer Einheit, Wechsel der Blickrichtung und Blinzelbewegung genannt. Nicht-manuelle Anzeiger wurden fast ausschließlich von ÖGS-BenutzerInnen angegeben, während manuelle Anzeiger und Pausen von gebärdensprachkomptenten und nicht gebärdensprachkompetenten Personen genannt wurden. Beispielsweise wurden 90 % aller genannten Kopfbewegungen, welche als mögliche Grenzsignale angegeben wurden, von ÖGS-BenützerInnen als mögliche Grenzsignale genannt.

 

Erhebungstechniken und Auswahlverfahren

Video-Aufzeichnung von natürlich gebärdeten ÖGS-Texten, Annotation dieser ÖGS-Text von gehörlosen Informantinnen im Annotationsprogramm ELAN

Publikationen (+ link zum OBV)
  • Lackner, Andrea: Linguistic functions of head and body movements in Austrian sign language (ÖGS) : a corpus-based analysis / eingereicht von Andrea Lackner , 2013 . - 415 Bl. + Zsfassung in dt. und engl. Sprache. -. - Graz, Univ., Diss., 2013 . -
    Link zum Bibliotheken Verbund
Internet (pages + downloads)
Hauptkategorie(n)Bildungsinhalt (Themenfeld)
Sonderpädagogische Förderung (Themenfeld)
Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
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