Beginnjahr 2016 Abschlussjahr 2016

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Ländercode Österreich Sprachcode Deutsch
Schlagwörter DeutschResilienz,, Content-Structure-Scaling Prozedur, Psychosoziogenetischer Ansatz, construct overlaps
Schlagwörter Englischconstruct overlaps
Abstrakt

Resilienz ist seit seiner erstmaligen Beschreibung durch Emmy Werner (Werner & Smith, 1982) zu einem Schlagwort geworden, sowohl in der Forschung als auch in der psychotherapeutischen und wirtschaftlichen Beratung. Ursprünglich meinte man damit eine Art psychologische Widerstandskraft. Emmy Werner beobachtete bei Straßenkindern auf Kauai, dass manche von ihnen trotz schwieriger und belastender Lebensumstände als Erwachsene ein erfolgreiches Leben führen konnten.

Nach der anfänglichen Idee, Resilienz habe stark angeborene Facetten, entwickelte sich später die Vorstellung eher in Richtung Trainierbarkeit von Resilienz im Sinne eines gezielten Aufbaus von Ressourcen und persönlicher Stärken (z. B. Welter-Enderlin & Hildenbrand, 2010). In jüngster Vergangenheit werden Resilienztrainings vermarktet, die sowohl für Einzelpersonen als auch für ganze Organisationen angeboten werden, wie zum Beispiel Ausbildungen und Trainings zur Resilienz, unter anderem für Führungskräfte (http://resilienz-ausbildung.de/, http://www.fff-online.com/themenuebersicht/general-management/seminar/resilienz-training.html?tid=15647), für Resilienz im Job (Buchacher, Kölblinger, Roth & Wimmer, 2015), oder aber auch für Personen in Pflegeberufen (Thomet & Richter, 2012).

Offenkundig ist bei all dem, dass dem Begriff Resilienz bald unterschiedliche Bedeutungen zugesprochen wurden (z. B. angeborene Widerstandskraft, persönliche Ressourcen, Verfügbarkeit von persönlichen Ressourcen, andere Personen als Resilienzfaktoren, Coaching) und dass sehr ähnliche Konstrukte in ihrer Bedeutung nicht mit Resilienz gegenübergestellt wurden (z. B., Salutogenese, Autopoiesis, Widerstandsfähigkeit, Selbstwirksamkeit). Fest steht, dass unterschiedliche psychologische Schulen ähnliche Phänomene wie Resilienz nach Emmy Werner beobachteten, beschrieben und untersuchten, diese aber anders benannten und vor allem nicht aufeinander bezogen. All diese Ansätze widersprechen sich nicht oder nur teilweise, sie ergänzen sich zum Teil und zum Teil überlappen sie sich in ihrer Bedeutung. So kann in der Resilienzforschung das Problem der déjà-Variablen (Hagger, 2014) beobachtet werden. Damit ist gemeint, dass in der Forschung oft dasselbe Phänomen mit unterschiedlichen Begriffen beschrieben wird oder dass unterschiedliche Phänomene mit demselben Begriff beschrieben werden. Déjà-Variablen sind ein Problem für die Forschung, da sie die Replizierbarkeit von Studien empfindlich und unkontrolliert einschränken können und der Outcome für die psychologische Praxis aufgrund der Ungenauigkeit oft nicht verwendbar ist. Genau hier setzt die geplante Studie an.

Hauptkategorie(n)Lehren und Lernen (Prozesse und Methoden)
Verhalten und Persönlichkeit
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